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Radtouristiker strampeln für guten Zweck

Der Erlös der Aktion fließt in den Bau des Therapiegartens im Seniorenzentrum Bethel

Von Rainer Grotjohann (Text)
und Reinhard Kehmeier (Foto)
Bad Oeynhausen / Kirchlengern (WB). Elf Männer, eine Frau, zwölf Fahrräder, drei Personenwagen plus 550 Kilometer in drei Tagen - was dabei herauskommt, ist jede Menge Schweiß und Geld für einen guten Zweck.

Der Reihe nach: Heute startet eine Gruppe des Rad-Touristik-Clubs (RTC) Kirchlengern in den Niederschlesischen Oberlausitzkreis. 550 Kilometer wollen elf Männer und eine Frau in drei Etappen herunterstrampeln. Ziel ist die Gemeinde Halbendorf, Geburtsort von Detlef Thorausch, Vorstandsmitglied des RTC und einer der Teilnehmer an dieser strapazenreichen Tour. Nicht zum ersten Mal steuern die Radler aus Bünde, Kirchlengern, Löhne, Bad Oeynhausen und Hiddenhausen diesen Ort an.
Aber in diesem Jahr wird für einen guten Zweck geradelt. So ist zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins eine Partnerschaft mit dem Seniorenzentrum Bethel in Bad Oeynhausen begründet worden. Die Radler stellen ihre Trikots als Werbefläche für Sponsoren zur Verfügung, die für einen Euro je Kilometer ihren Aufdruck platzieren können. Durch die Einnahmen soll das Seniorenzentrum Bethel in Bad Oeynhausen beim Bau des neuen Therapiegartens unterstützt werden. Das Konzept wird derzeit durch Studenten der Fachhochschule Hannover ausgearbeitet. In diesem Garten soll sich später ein Licht- und Klangbereich befinden, der alle Sinne der Bewohner animiert. Ein Kleintierbereich mit Kaninchen und Ziegen, und angegliedertem Abenteuerspielplatz soll vor allem die Enkelkinder ansprechen und Lust machen, die Großeltern öfter zu besuchen. Ein Obst- und Gemüsegarten, der durch die Bewohner des Seniorenzentrums bewirtschaftet wird, gibt Gewissheit, gebraucht zu werden und bestätigt die eigene Leistungsfähigkeit. Ein Kräutergarten dient der Schärfung der Geruchssinne und der Unterstützung der Küche mit frischen Gewürzen.
550 Kilometer im Sattel der Rennräder sind kein Pappenstiel, nicht zuletzt bei (voraussichtlich) brütender Hitze und im Hinblick auf das Alter der Truppe. Harald Timmer aus Hüllhorst ist mit 37 Jahren der »Benjamin«. Wilfried Lenger aus Werste (68 Jahre), Fritz Sonntag aus Muckum (67) und Heinz Hoffmann (64) aus Löhne sind die Ältesten im Feld. Ingrid Hempelmann aus Hiddenhausen ist die einzige Frau, sie strampelt Seite an Seite mit Ehemann Ulrich. Er sieht den Strapazen eher gelassen entgegen. »Die Hitze ist nicht das Problem. Gegenwind und Rollsplitt auf den Radwegen sind sehr viel lästiger«.
Gut vorbereitet ist die Gruppe ohnehin, alle haben in dieser Saison schon einige tausend Kilometer zurückgelegt. An den vergangenen beiden Wochenenden wurde noch einmal ernsthaft trainiert. Mit den bereits genannten Hornberg Teilnehmern gehen Edgar Edwards, Peter Rolf, Udo Möller, Günter Pfeil, Jürgen Schröder, Ralf Sundermeier, Michael Kollhoff und Frank Tiemeier auf die Strecke. Die drei Begleitfahrzeuge steuern Thomas Rullkötter, Christine Pfeil und Peter Leyendecker.
Der Startschuss fällt heute um 6 Uhr in Kirchlengern, in Bad Oeynhausen wird noch einmal gefrühstückt und dann wird es ernst. Erstes Tagesziel ist Homberg in Hessen, die zweite Tagesetappe wird die Lutherstadt Wittenberg sein. Dann liegen noch einmal 180 Kilometer vor dem tapferen Dutzend. Am Freitag radeln sie in Halbendorf ein, am Wochenende wollen sie dort das »Neptunfest« mitfeiern. Die Heimreise wird in Autos zurück gelegt: Ehefrauen und Freunde werden die Radler abholen.

Artikel vom 12.07.2006