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Geselligkeit ein großes Anliegen

Beim TSV Sundern kennen sich die 185 Mitglieder - Gemeinschaft wahren

Von Matthis Vogel (Text und Fotos)
Hiddenhausen-Sundern (HK). Gemeinschaft kann besonders im Verein gepflegt werden. Hier trifft man Gleichgesinnte und frönt einem Hobby oder einer Sportart. Die Großgemeinde ist durch ein reges Vereinsleben geprägt. In lockerer Reihenfolge möchte das HERFORDER KREISBLATT Vereine vorstellen.

Als der TSV Sundern 1974 als eine Unterabteilung des SV Sundern gegründet wurde, galt der weiße Sport noch als elitär und war der landläufigen Meinung nach der Oberschicht vorbehalten. Gegen dieses Vorurteil kämpfte der 1982 verselbstständigte TSV seit seiner Gründung an. Noch heute findet man eine Klausel in der Vereinssatzung, die besagt, dass, wenn die Eltern bereits beitragspflichtige TSV-Mitglieder sind, die Kinder gratis Mitglied werden können.
»Die Geselligkeit zu fördern war uns immer ein großes Anliegen«, betont der erste Vorsitzende Wolfgang Möller. Nach den Gründerjahren im Wohnwagen wurde 1981 das erste eigene Clubhaus errichtet, in dem schon Vereinsfeiern und Sitzungen stattfinden konnten.
Heute verfügt der TSV über vier Rotgrandplätze, von denen zwei für Spiele an Herbsttagen mit Flutlicht bespielt werden können. Das neue Clubhaus stammt aus dem Jahr 1993 und bietet den Mitgliedern seitdem eigene Umkleiden und Duschen. »Wir waren und bleiben ein kleiner Verein, in dem man sich kennt«, sagt Möller, der seinen Verein auch als Alternative zu den städtischen Großvereinen sieht. Derzeit nutzen 185 Mitglieder diese Alternative, darunter 70 Jugendliche.
Die Damenmannschaft 30+ und auch die Herrenmannschaft 30+ spielen auf Bezirksebene, alle anderen Mannschaften in der Kreisklasse. Einige Mitglieder haben aufgrund ihres Alters den aktiven Tennissport aufgegeben, treffen sich aber noch zu Hobbyspielen auf der Vereinsanlage.
»Wir haben sogar zwei Mitglieder, die noch mit künstlicher Hüfte Tennis spielen«, freut sich Wolfgang Möller. Es sei ein großer Vorteil, dass Tennis bis ins hohe Alter gespielt werden könne, während die Fußballschuhe mit spätestens 35 Jahren am Nagel hängen.
Und obwohl Staat und Krankenkassen seit Jahren unisono fordern, dass sich der Bürger bis ins hohe Alter hinein fit halte, sei dieser Vorteil des Tennissports kaum spürbar, wenn es um die staatlichen Fördermittel gehe. »Unsere Zuschüsse sind nicht mit denen des Fußballs oder Handballs zu vergleichen«, bedauert der erste Vorsitzende. Dennoch schaffe es der TSV seit Jahren, trotz geringer Beiträge und nur vier Stunden verpflichtender Vereinsarbeit pro Mitglied und Jahr, im grünen Bereich zu wirtschaften.
Der nötige Zusammenhalt für diesen Kraftakt wird beispielsweise beim alljährlichen Saisoneröffnungsturnier gestärkt. Dabei treten ausgeloste Teams aller Spielklassen gegeneinander an. Zusätzlich zu den Punkten aus den gewonnenen Tennisspielen können aber auch Punkte mit Brettspielen oder Dosenwerfen gesammelt werden.
So gewinnt nicht automatisch das Team, welches in der höchsten Klasse Tennis spielt, sondern jenes, das auch darüber hinaus seine Talente unter Beweis stellt. Die Gewinner des Vorjahres richten jeweils das Turnier des folgenden Jahres aus. »Dieses Prinzip hat sich bei uns bewährt. Die Aufsteigermannschaften richten beispielsweise unser alljährliches Herbstfest aus«, sagt Möller.
»Wichtig ist für uns das Gleichgewicht zwischen sportlichem Anspruch und Erhalt der Gemeinschaft«. Dieses Gleichgewicht scheint sich beim TSV Sundern eingependelt zu haben. Auf der einen Seite setzt der Vorstand einen Hobbyspielbeauftragten ein, auf der anderen Seite wird im Jugendbereich erfolgreich auf die Zusammenarbeit mit Trainern anderer Vereine gesetzt. »Wer aus Herford und Umgebung kommt und Spaß am Tennis hat, ist herzlich eingeladen, bei uns mitzuwirken«, sagt Möller.
Mehr Informationen findet man im Internet unter: www.tsv-sundern.de

Artikel vom 11.07.2006