10.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schwarzenberg siegt mit »Carl«

Sommerturnier des Reitervereins Warburger Land: 843 Starts am Samstag

Von Tanja Sauerland
Warburg (WB). »Alle Prüfungen waren sehenswert!« Diese positive Bilanz zog Schirmherr Nick Ewers schon nach dem zweiten Tag des Sommerreitturnieres des RV Warburger Land. Die Nethegau-Mitglieder Frank Drewes und Heinz Diekmann sowie Manuel Schwarzenberg vom RV Warburger Land gehörten am Samstag zu den fröhlichen Siegern.

Frank Drewes gewann auf »Quidam« in der ersten Abteilung der Springprüfung Klasse M. In 37:12 Sekunden nahm der für den RV Nethegau Brakel startende Routinier auf seinem deutschen Warmblüter jedes Hindernis. Sein Vereinskamerad Thomas Sagel landete in 39:25 Sekunden mit seinem Vierbeiner »Octavia« auf Rang zwei. Christof Kordisch vom RV Waldeck 1975 ritt mit »Olympia« auf die dritte Stufe der Wertung. Seine Zeit: 44:73 Sekunden.
In der zweiten Abteilung des M-Springens gewann Heinz Diekmann (ebenfalls RV Nethegau Brakel) auf »Fabius«. Der Hufschmied aus Willebadessen flog in 38:62 Sekunden über den Parcours auf der Reitanlage am Anger. Hubertus Redder auf »Ca Va« von der RSG Eggeland Alhausen und Wiebke Diederich vom RFV Oberkaufungen auf »Lacanda« folgten auf den nächsten Rängen.
»Für diese Prüfung brauchen die Reiterinnen und Reiter viel Ausdauer, Konzentration, Kraft, Schnelligkeit und Rittigkeit«, sagte Wertungsrichter Jürgen Mund. »Nicht allein auf die Höhe der Hürde, sondern auch auf die dazwischen liegende Entfernung kommt es an«, ergänzte Richter Michael Settertobulte. Zehn Hindernisse mit zwei zweifach eingebauten Kombinationen galt es fehlerfrei zu überspringen.
»Wir hatten Samstag insgesamt 843 Starts«, nannte Aktivensprecher Rolf Henke eine stolze Zahl. Teilnehmerstärkster Verein am zweiten Wettkampftag war der RV Nethegau Brakel. Die weiteste Anreise hatten die Reitsportler aus Warstein vom RV »Hohe Lit«.
Eine Reitpferdeprüfung, vier Dressurprüfungen und sechs Springprüfungen standen auf dem Programm. Manuel Schwarzenberg, der bekanntlich als Bereiter des Georgenhofes arbeitet und für den ausrichtenden RV Warburger Land startet, gewann auf dem sechsjährigen Vorzeige-Wallach »Carl« die Springpferdeprüfung Klasse L mit der Wertnote 8,4. »Manuel hat seine beiden Pferde sehr gut vorgestellt. Für Carl konnte es nicht besser laufen«, zog sein Chef Hermann Jakobs eine positive Bilanz. Vor zwei Wochen hatte sich der umgängliche Vierbeiner mit der Note 9,5 für das im September in Warendorf stattfindende Bundes-Championat qualifiziert. Mit »Quincy« musste sich Nachwuchsreiter Schwarzenberg in der Springpferdeprüfung Klasse M geschlagen geben. »Quincy war gut vorbereitet. Aber die meisten Pferde waren sechsjährig. Da war die M-Prüfung auf dem fünf Jahre alten Hessenwallach kein Zuckerschlecken«, so Jakobs.
Eine Premiere feierte Rolf Henke mit seinem neuen Turnierpferd »Warsteiner«. Der 42-Jährige präsentierte seinen siebenjährigen Wallach in der Dressurprüfung Kl. A. In ihrer ersten gemeinsamen Turniersaison fuhren Pferd und Reiter vor heimischem Publikum Platz zwei für den RVWL ein.
»Die Dressur ist eine Schulung des Reaktionsvermögens des Pferdes. Die Harmonie zwischen dem Reiter und seinem Vierbeiner steht im Blickpunkt. Da muss man sehr viel Feingefühl entwickeln«, erläuterte Rolf Henke.
Laura Hoppe (RV Warburger Land) ging auf »Ali Baba« in der E-Dressur erstmals an den Start. »Ich war vorher ganz schön aufgeregt«, berichtete die zehnjährige Wormelnerin. Im E-Springen lief für sie und ihren Wallach nicht alles nach Plan. »Ali Baba hat dreimal verweigert. Er hatte Angst vor den bunten Hindernissen«, zeigte sich die Schülerin etwas enttäuscht. Dennoch belohnte sie den braunen Vierbeiner im Anschluss an die Wettkämpfe mit einer Hand voll Möhren.
»Wir sind zufrieden. Es ist alles super gelaufen«, zogen RVWL-Vorsitzende Kirsten Ashauer und ihr Stellvertreter Stefan Krefeld ein positives Zwischenfazit. Ein Erfolgsgarant war das Wetter. Die Zuschauer brauchten ihre mitgebrachten Regenschirme in den Nachmittagsstunden nicht mehr zu öffnen. Und der Regen am Freitag war gut gewesen. »Dadurch war der Turnierplatz in einem hervorragenden Zustand«, sagte Kirsten Ashauer.
Ein Dankeschön sagte die Vorsitzende vor allem den vielen Sponsoren, »ohne die eine solches Reitsport-Wochenende nicht möglich gewesen wäre.«
Zufrieden zeigte sich auch Schirmherr Nick Ewers. Der Zahntechnikermeister ist langjähriges Mitglied im RV Warburger Land. In diesem Jahr erlebte der 45-Jährige einen Rollentausch. Sonst war der zweifache Familienvater stets als helfendes Mitglied im Hintergrund eingespannt, diesmal musste er mehr repräsentieren. »Verein heißt für mich, vereint etwas zu tun. Da ist jeder gefragt«, stellte er sich auch diesmal in den Dienst des Traditionsvereins.

Artikel vom 10.07.2006