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Häftlinge legen Gesellenprüfung ab

Integration in die Gesellschaft ein wichtiger Aspekt im Strafvollzug


Herford (tm). Im modernen Strafvollzug ist es nur mit hohen Mauern und Stahltüren nicht mehr getan. »Integration in die Gesellschaft nach der Freilassung ist ein ganz wichtiger Aspekt«, sagt Friedrich Waldmann, Leiter der Herforder Justizvollzugsanstalt, »denn jeder erfolgreich Integrierte ist ein potenzieller Straftäter weniger.« Sieben junge Inhaftierte bekamen am Donnerstag ihren Gesellenbrief.
In einer Feierstunde in der Gefängniskirche mit Angehörigen, Meistern, Mitgliedern des JVA-Beirates und Innungsvertretern bekamen die frischgebackenen Bauten- und Objektbeschichter, Maler und Lackierer, Konstruktionsmechaniker und Tischler ihre Gesellenbriefe. Stolz nahmen sie auch ihre durchweg guten und befriedigenden Prüfungszeugnisse entgegen.
D. bekam sogar einen Buchpreis vom Prüfungsausschussvorsitzenden der Maler- und Lackiererinnung, Friedrich Tödtmann, weil er im praktischen Teil Prüfungsbester war. Die Prüfungen selbst entsprachen den Standards der Industrie- und Handelskammer, schließlich ist die Herforder JVA ein IHK-geprüft und mit 162 Plätzen der größte Ausbildungsbetrieb der Stadt. »Die jungen Leute mussten sich mit den Prüflingen außerhalb der Mauern messen - lernten aber unter wesentlich schwierigeren Bedingungen«, schloss Waldmann.

Artikel vom 10.07.2006