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»Verspreche nichts wie Klinsmann«

SV Spexard: »Olaf II.« Sieweke wehrt sich gegen die Favoritenrolle

Spexard (cas). Die Liste der Bewerber war lang und zum Teil prominent: Auch Steffen Enge und Helge Bittner hatten ihr Interesse bekundet, den Trainerposten beim Landesligisten SV Spexard zu übernehmen.

Am Ende jedoch machte der Bielefelder Olaf Sieweke (40), der gestern seine erste Übungseinheit an der Bruder-Konrad-Straße abhielt, das Rennen. »Und darauf bin auch stolz«, sagt der Nachfolger von Olaf Tödtmann. Als recht torgefährlicher Mittelfeldspieler kickte der Angestellte einer Medizintechnik-Firma (»Ich verkaufe quasi Operationen«) überwiegend in der Landesliga für VfB und Fichte Bielefeld, TSV Amshausen und SV Werl-Aspe. Fast über die ganze Laufbahn hatte ihn Peter Albersmeier begleitet: »Peter war 13 Jahre mein Coach.«
Sieweke selbst stieg beim lippischen Kreisligisten TuS Talle erstmals ins Trainergeschäft ein, verließ den »Kanzler-Klub« als Vizemeister. Gute Arbeit leistete er auch beim VfB Schloß Holte, ehe er im Frühjahr 2005 beim damaligen Verbandsligisten SC Herford anheuerte. Die vier Siege aus den letzten sechs Spielen reichten nicht ganz - der Chaosklub Herford stieg ab und Sieweke wenige Monate später aus. »Ein Schuss in den Ofen. Ich werde nur noch bei Vereinen trainieren, über die ich mich vorher genau informiert habe«, hat der Neu-Spexarder aus seinem Trauer-Gastspiel in der Bierstadt auch gelernt. Über den SVS - Carsten Lochmüller knüpfte den Kontakt - bekam Sieweke natürlich nur Gutes zu hören. Beide Seiten streben eine langfristige Zusammenarbeit an, die mindestens drei Jahre dauern soll.
Dass einige Liga-Konkurrenten den »Spechten« mit ihrer starken Ex-Avenwedder Achse jetzt schon die Favoritenrolle unterjubeln wollen, das registriert »Olaf II.« mit großer Gelassenheit. »Natürlich möchten wir oben mitmischen, aber ich sehe ein halbes Dutzend Mitbewerber«, ist für ihn der Titelkampf offen. Und fügt noch schmunzelnd hinzu: »Solch kühne Versprechungen wie Jürgen Klinsmann, der den Weltmeistertitel holen wollte, mache ich nicht.«
Zumal es schon die ersten Ausfälle gibt: Volkan Karaaslan (Kreuzband - und Meniskus-OP erst vor zwei Wochen) und Nikos Stamatis (Leistenprobleme) müssen lange aussetzen.

Artikel vom 10.07.2006