SV Avenwedde steht vor großem Umbruch - Rekordtrainer Purkhart: das 13. Jahr
Avenwedde (cas). Elf sind gegangen und zehn gekommen: Der SV Avenwedde steht vor dem größten Umbruch in seiner langen Landesliga-Geschichte, nachdem es vor zehn Jahren eine ähnliche Zäsur in »Bonewie« gegeben hatte.
»Angesichts dieser Fluktuation kann ich für die neue Saison unmöglich eine Prognose abgeben. Wir werden wohl erst im Herbst wissen, wo für uns die Glocken hängen«, tappt Trainer Robert Purkhart vorerst im Dunkeln. Inzwischen ist »Robby« der mit Abstand dienstälteste Coach der Liga - mit dem SVA geht er nun schon in sein 13. Meisterschafts-Jahr. Die Avenwedder Wundertüte mit den Neuverpflichtungen ist wieder bunt gemischt - die drei torhungrigsten kommen aus unterschiedlichen Klassen: Rückkehrer Yakup Temin verabschiedete sich mit 21 Treffern vom Landesligsten FC Türk Sport Bielefeld, auf Volker Klockes Visitenkarte stehen 31 »Buden«, die er zuletzt für den lippischen Bezirksligisten VfL Luerdissen erballerte, und Rafael Castaldi brachte sich mit 35 Toren für den B-Ligisten Drita Gütersloh ins Gespräch. »Wir dürften in der Offensive kaum schlechter besetzt sein als in der vergangenen Serie«, glaubt Purkhart, dass die von Grundmann und Kaplan hinterlassenen Sturmlücken schnell geschlossen werden. Zu den Hoffnungsträgern zählt vor allem das Steinhagener Duo Dennis Wunderlich (Purkhart: »Ein Führungsspieler«) und Ramazan Bas (»Ein Superkämpfer, der viel rennt«). SVA dürfte auch mit der jüngsten Truppe aller Zeiten in das noch mit zahlreichen Fragezeichen versehene Spieljahr 2006/7 gehen. Das Durchschnittsalter der Mannschaft ist auf 22 Jahre gesunken. Der einzige Avenwedder, dessen Altersangabe mit einer »3« beginnt: Routinier Rafael Psyk (30). Mit seinen erst 26 Lenzen gehört Dennis Menn schon zu den gestandenen Spielern. Trotz einer lukrativen Offerte vom TuS Dornberg hält der Tormann seinem Team weiterhin die Treue. »Ich breche keine Zusagen, zumal mir der Verein bei der Suche nach einem Arbeitsplatz behilflich war«, ergänzt Dennis. Ein schon fest eingeplanter Neuzugang allerdings doch: Angel Martinez entschied sich für Victoria Clarholz. »Die Sommerpause ist immer voll von Überraschungen«, nimmt es Robert Purkhart gelassen hin, dass Martinez nicht für, sondern gegen den SVA antreten wird. Der Topfavorit steht für den 50-Jährigen fest: Natürlich der SV Spexard. »Die Spechte werden die Rolle des SC Wiedenbrück einnehmen«, erwartet Purkhart viele Siege an der Bruder-Konrad-Straße. Wie schon in den vergangenen Jahren, so werden beide Lokalrivalen auch diesmal gleich am ersten Spieltag die Klingen kreuzen. SVA ist der Gastgeber. »Avenwedde I gegen Avenwedde II«, freut sich schon Vorstandsmitglied Hansi Schuster auf die große Spexarder SVA-Filiale. Ebenso der neue Betreuer Ismael Can. »Ein Türke, der Bier trinkt und Schweinefleisch isst«, staunt ein schmunzelnder Purkhart.
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