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Musikverein
steht jetzt auf
eigenen Füßen

Sponsoren und Mitglieder gesucht

Bünde (os). Auf zu neuen Ufern. Der Städtische Musikverein schaut in die Zukunft, will die Querelen des vergangenen Jahres hinter sich lassen. Doch vergessen sind sie nicht.
Der Chor steht jetzt auf eigenen Füßen, bekommt keine Unterstützung mehr von der Stadt und muss sich selbst um finanzielle Mittel kümmern.
Helfen will ihm dabei ein vor kurzem gegründeter Förderverein. Dessen Vorsitzender, Gerhard Thees, Chorleiter Knud Jansen aus Detmold und Oliver Weisheit als Sprecher des Vorstandes informierten über die Zukunftspläne. Auch weiterhin soll es zweimal im Jahr Chorkonzerte mit der Nordwestdeutschen Philharmonie in Bünde geben und zwar im großen Saal des Stadtgartens. Mit Pächter Ortwin Valdorf sei die Zusammenarbeit nach wie vor sehr gut. Der nächste Termin steht schon fest. Am Sonntag, 26. November, werden Mozarts »Requiem« und das selten gehörte Requiem von Schumann aufgeführt. »Die Finanzierung ist sicher«, so Oliver Weisheit. »Das hohe Niveau der Choraufführungen wollen wir unbedingt beibehalten«, versichert Knud Jansen. »In den zurückliegenden Jahren haben in Bünde Sängerinnen und Sänger mitgewirkt, die heute auf den großen Bühnen der Welt stehen, die Konzerte waren und sind immer eine Möglichkeit für Solisten, sich zu entwickeln.«
Die Nordwestdeutsche Philharmonie ist weiterhin dabei, spielt aber nicht zu den günstigen Bedingungen wie bei Konzerten der Stadt, die Mitglied des Trägervereins ist. Ihre finanziellen Möglichkeiten seien ausgeschöpft, heiße es bei der Stadt. »Das ist so gewollt«, meint Fördervereinsvorsitzender Gerhard Thees, dies sei aber seine persönliche Meinung.
Der Chor sucht nach neuen Möglichkeiten. So nimmt er an einer Sommerakademie in Detmold teil und singt in der Aufführungen in Detmold, Lage und Willebadessen die »Carmina Buraner« zusammen mit mehreren Kinderchören. Auftakt ist am 3. August in der Detmolder Hochschule. Karten gibt es nur in Detmold im Musikalienhandel »Haus der Musik«. Aufgabe des Fördervereins wird es neben der Mitglieder- und Sponsorenwerbung auch sein, weitere Aufführungsmöglichkeiten zu suchen. Kontakte mit Schulen könnten die Stärke des Chores erhöhen. Das sei bisher etwas vernachlässigt worden. Der Städtische Musikverein will neben der Kantorei bestehen, mit der es Absprachen über das Programm gebe.
Auch wenn er finanziell nicht mehr von der Stadt unterstützt wird, will der Chor seinen Namen behalten. »Wir fühlen uns an die Tradition gebunden und als Teil dieser Stadt.« Der Laien-Chor sei eine Initiative von Menschen dieser Stadt für die Menschen in Bünde und der Region, ein Stück Vor-Ort-Kultur.
Kultur werde nicht eingekauft, sondern entstehe in der eigenen Stadt. Seit mehr als 80 Jahren pflege der Verein diese Tradition, und die solle fortgesetzt werden.

Artikel vom 07.07.2006