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Schnelle Schneckenjäger
entdecken Westerenger

Laufenten halten Familie Stenzels Garten sauber


Von Matthias Band (Text und Fotos)
Westerenger (EA). Wer kennt das Problem nicht: Im Frühling kriechen sie aus ihren Winterquartieren und machen sich über die Gemüsebeete her. Die Rede ist von Nacktschnecken. Familie Stenzel aus Westerenger hat diese Sorgen nicht. Woran liegt das?
Der Grund sind »Finchen« und »Gustav« - zwei Laufenten, die allmorgendlich ihren Job erledigen - und das schon seit vier Jahren. Zumindest Erpel Gustav. Finchen, seine Partnerin,ist erst seit eineinhalb Jahren bei Stenzels im Einsatz. Denn 2004 geschah ein Unglück: Zwei der drei damaligen Laufenten fielen einem Hund zum Opfer, vermutet Elisabeth Hube-Stenzel. »Das war schlimm. Eine Ente mussten wir einschläfern lassen, die andere war verschwunden. Erpel Gustav erholte sich nur langsam von dem Schock.«
Da Enten Herdentiere sind, musste schnell Ersatz her. Auf dem Geflügelmarkt in Kaunitz wurde Familie Stenzel fündig. Für 10 Euro kauften sie »Finchen« - eine schneeweiße Laufenten-Dame. Seitdem sind die beiden unzertrennlich. »Zu Beginn waren die Enten sehr scheu, aber mittlerweile sind sie zutraulich geworden«, sagt Elisabeth Stenzel. »Und neugierig!« Das ist allerdings ein Problem. Denn das Grundstück liegt direkt an der Spenger Straße, und die ist bekanntlich viel befahren. »Ich mache mir schon Sorgen, wenn die Enten ausbüchsen. Bisher ist aber alles gut gegangen.«
Laufenten brauchen übrigens viel Wasser. »Aber vor allem zum Trinken«, betont Elisabeth Stenzel. »Einmal habe ich unsere Enten an eine Freundin ausgeliehen. Sie hat einen großen Gartenteich. In den haben sich die Enten wohl verliebt, denn um die Schnecken haben sie sich jedenfalls nicht mehr gekümmert.« Nach dem »Badeurlaub« konnte Familie Stenzel ihre »Arbeitsverweigerer« dann wieder abholen. In Stenzels Garten steht daher nur eine kleine Badewanne. »Das reicht völlig aus.« So konzentrieren sich die Enten auf das Wesentliche: das Schneckenfressen.

Artikel vom 07.07.2006