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Rietberg aus dem »Eff-Eff« kennen

Stadt und Volkshochschule bieten Seminar für neue Gartenschau-Stadtführer an

Rietberg (WB). Die Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2008 in der Emsstadt haben eine vielfältige Dimension. Ein Punkt ist die Vorbereitung auf den Zustrom jener Besuchergruppen, die ihren Aufenthalt in Rietberg mit Informationen über den historischen Stadtkern verknüpft wissen möchten. Dazu bieten Kommune und die VHS Reckenberg-Ems in enger Kooperation ein erstes Stadtführer-Seminar an.

Man hofft, einen großen Pool an ausgebildeteten Führerinnen und Führern zu bekommen, so dass auch tageweise große Gruppenzahlen betreut werden können. Bürgermeister André Kuper: »Der Bedarf wird sehr hoch sein. Wir rechnen mit mehreren hundert Gruppen, die vor allem an den Wochenenden in der Innenstadt durch unsere geschulten Bürgerinnen und Bürger alles Wissenswerte vermittelt bekommen können.« Unter der Leitung von Stadtarchivar Manfred Beine und dem Vorsitzenden des Rietberger Heimatvereins, Dr. Michael Orlob, startet die Unterrichtsreihe am 29. August. Geplant sind 13 Seminarabende, jeweils dienstags ab 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr im Sparkassen-Giebel sowie vier Exkursionen am 23. September, 28. Oktober, 18. November und 20. Januar. Am 30. Januar 2007 soll in einer Prüfungsveranstaltung getestet werden, ob die künftigen Stadtführer mit ihrem Wissen gerüstet sind für die unterschiedlichsten Fragen, die bei auswärtigen Besuchergruppen aufkommen können. Die zentrale Abschlussveranstaltung des Seminares haben die Organisatoren für den 6. Februar 2007 terminiert. Umfangreich sind die Themen, die im Verlauf der Unterrichtseinheiten abgearbeitet werden sollen. Dafür wurden neben den beiden Hauptleitern Beine und Dr. Orlob auch weitere sachkundige Referenten gewonnen, so unter anderem Professor Dr. Alwin Hanschmidt, Autor der großen Rietberger Stadtchronik zum 750jährigen Bestehen der Stadt. In den thematisierten Abendveranstaltungen geht es unter anderem um die Entstehungsgeschichte der alten Garfschaft Rietberg, um Wappenkunde, Gerichtswesen und Münzprägung, um die Kirchspieldörfer und die Bauerschaften, die jüdische Synagogengemeinde, die Geschichte der heimischen Kirchen, das soziale Leben der Ackerbürger und Bauern sowie um Volksbrauchtum, die Preußenzeit und die Entwicklung Rietbergs nach 1945. Die vier ganztägigen Exkursionen bieten praktische Rundgänge durch die historische Altstadt, aber auch durch die Ortsteile mit Blick auf ihren geschichtlichen Bezug zur ehemaligen Grafschaft. Weitere Stationen sind unter anderem im Norden der Grafschaft mit Verl, Kaunitz, Schloß Holte, Niederbarkhausen und Oerlinghausen angelegt. Während der Exkursionstermine stehen vor Ort weitere sachkundige Gesprächspartner an den einzelnen Stationen zu Informationen und zur Beantwortung von Fragen bereit. Folgeveranstaltungen sind, da die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt ist, in Vorbereitung. Im kommenden Jahr soll es im Zuge der Fortschreitung der Fertigstellung des LGS-Geländes ein weiteres Seminar geben. Dann geht es um die weitere Ausbildung zum direkten Geländeführer für die drei Themenbereiche, auch mit dem Aspekt Natur und Umwelt. Die Erfahrungen vergangenener Gartenschauen zeigen, dass viele Gruppen sich auch für Führungen in den direkten LGS-Geländeverläufen interessieren. Die konkreten Modalitäten für entsprechende Anschlusskurse werden demnächst vorgestellt. Die Gebühren für die Beteiligung an den Ausbildungsreihen werden jenen Teilnehmern erstattet, die im Jahr 2008 aktiv Führungen leiten. Anmeldungen bei der VHS sind ab dem üblichen Datum, 10. August, möglich. Vorab können Interessenten sich aber auch ab sofort beim Stadtarchiv Rietberg im Alten Progymnasium und im Bürgerbüro im Rathaus Rügenstraße anmelden.

Artikel vom 06.07.2006