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Museumslandschaft
auf's Korn genommen

Auf Umzugswagen wird die Lokalpolitik aufgespießt


Enger (vz). Das hat Seltenheitswert, denn es wird in der Form nie wieder kommen: Zwei der drei Kompanien der Schützengesellschaft Enger haben gestern bei ihrem Einzug auf den Festplatz die aktuelle Kommunalpolitik auf's Korn genommen. Das sanierte Schwimmbad und die Museumslandschaft in der Widukindstadt waren die Themen, denen auf zwei Wagen mit passenden Motiven darauf hingewiesen wurde. So vergnügten sich in einem gelben Miniplastikbecken mehrere Freizeitschwimmer der dritten Kompanie, einer der »Badegäste« aalte sich mit Schwimmflossen in dem mit Wasser gefüllten Bassin. Auf dem selben Wagen war außerdem noch Platz für ein Wasserballtor und für zwei Sonnenstühle - zum Faulenzen ideal. In einer Ecke lehnte eine Flasche Klebstoff. Das schien wie eine Anspielung auf die Sanierung des Schwimmbades.
Mit einem »Fass ohne Boden« erregte die erste Kompanie Aufsehen. Daneben stand eine Tafel, auf der die »Museums-Landschaft Enger« mit Kleinbahn-, Widukind- und Gerbereimuseum sowie der Liesbergmühle abgebildet war. Von hier spannte sich zum Fass ein blauer Schweif, in dessen Strahlen Euro-Ausgaben von einer bis zu drei Millionen genannt wurden.
Umzüge am Schützenfestmontag gibt es immer. Nur waren sie politisch nie »so deutlich« in ihrer Aussage, wies Karsten Glied - bei der Schützengesellschaft Enger für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig - hin. Die erste Kompanie hatte sich auf die Fußball-WM eingeschworen.

Artikel vom 04.07.2006