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Willi angelt
»Moby Dick«

Tour-Tagebuch der Freiburg-Fahrer

Espelkamp (WB). 14 Schüler der Ernst-Wiechert-Schule sind unterwegs nach Freiburg -Êmit dem Fahrrad. Die ESPELKAMPER ZEITUNG begleitet die Radler und veröffentlicht ihr Tour-Tagebuch. Heute schreiben sie:

»Nach der stressigen Kölndurchquerung am Freitag, hatten wir uns am Vorabend gemeinsam für einen weiteren Ruhetag entschieden. Diese Entscheidung fiel unter anderem, weil unsere Tachometer einen Gesamtkilometerstand von 360 Kilometern anzeigten und wir damit rechnerisch etwa die Hälfte der Strecke nach Freiburg hinter uns meinten.
Heute morgen belehrten uns die Straßenkarten und das Navigationssystem in unserem Begleitfahrzeug aber eines Besseren. Statt der tatsächlich gefahrenen 360 Kilometer zeigte die Navigation eine ÝNettofahrstrecke« von nur 256 Kilometern an. Als Reststrecke bleiben uns damit laut Navigation 420 km übrig.
Obwohl der Umweg über Ibbenbüren und die Durchquerung des Ruhrgebiets sicherlich viele nicht eingeplante Umwege mit sich brachten, haben wir inzwischen gelernt, dass die Berechnung einer Radtourlänge einem speziellen Radfahrer-Ein-mal-Eins folgt. Dieses Ein-mal-Eins hat als Grundregel »1 + 1 = 1,7«. Wir müssen also damit rechnen, dass wir noch deutlich mehr als die angezeigten 420 Kilometer vor uns haben. Wir haben zwar kein Ballungsgebiet wie das Ruhrgebiet mehr zu durchfahren, dafür ist der Rhein alles andere als »am Lineal gezogen«.
Eine sechsköpfige Planungsgruppe bestehend aus Chistian Lichtenstein, Nico Kiefer, Torben Link, Marvin Pabel, Artur Elli und Ingo Prein zerlegte die Reststrecke in fünf etwa gleich lange Tagesetappen, die jeweils etwa 100 Kilometer lang sein werden. Morgen wird es nach dieser Planung bis kurz hinter Koblenz gehen. Theoretisch hätten wir damit noch einen Reservetag, aber die nächsten Tage muss, egal wie heiß es ist, gefahren werden, denn alle Teammitglieder waren sich einig, dass wir das Ziel Freiburg auf jeden Fall erreichen wollen, egal wie viele Kilometer am Schluss auf dem Tachometer stehen.
Eigentlich sollte der Resttag ruhig verlaufen. Daraus wurde aber nichts, denn Hobbyangler Willi Unruh fing am Nachmittag den Fisch seines -Ê noch jungen -ÊLebens. Er hatte einen mehr als einen Meter langen Karpfen, den wir ÝMoby DickÜ tauften, am Haken, den er auch sicher landete - und anschließend, wie es sich für einen guten Angler gehört, wieder zurücksetzte. Für Gesprächsstoff war damit aber natürlich gesorgt. Böse Zungen behaupteten sogar, dass das alte Sprichwort von dem Bauern mit den dicksten Kartoffeln, auch auf Angler zu übertragen sei. Wir distanzieren uns von dieser Ansicht aber ausdrücklich, ein dummer Angler bekommt so einen Brocken mit Sicherheit nicht an Land.
Zum Schluss noch eine Bitte an Dirk Schulz, dessen Gebäudereinigungsunternehmen uns unterstützt. Vor der nächsten EWS-Tour buchen wir bei Ihnen ein Seminar mit dem Titel: ÝWie halte ich ein Zelt und einen Stellplatz sauber?Ü Oder fallen Zelte und Campingstellplätze nicht in den Zuständigkeitsbereich einer Gebäudereinigung ? Schöne Grüße an alle Leserinnen und Leser. Die Freiburg-Tour-Fahrer.«
P.S. Wir grüßen heute die Gebäudereinigung Schulz und die Sparkasse Minden-Lübbecke, die uns beide sowohl mit Textilien als auch einer Aufbesserung der Tourkasse unterstützten.

Artikel vom 04.07.2006