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Erzbischof: WM-Kerze jetzt nicht ausblasen

Nach Niederlage gegen Italien sind die meisten Paderborner stolz auf ihr Nationalteam

Paderborn (WV). Die Menschen in und um Paderborn sind nach der Niederlage gegen Italien traurig, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das WM-Finale in Berlin verpasste. Aber zugleich sind die meisten auch stolz auf die Nationalelf, die in den vergangenrn Wochen mit ihren Spielen nicht nur Paderborn begeisterte. Jens Twiehaus und Julienne Kästner haben sich gestern umgehört.

Auch Erzbischof Hans-Josef Becker, der das dramatische Italien-Spiel in Dortmund im Stadion live miterlebte, war gestern - mit heiserer Stimme - ein wenig traurig. Er tröstet jedoch die Fußballfans: Sie sollten die Kerze, die sie für die Nationalmannschaft angezündet haben, nicht ausblasen und die bei der WM erfahrene Freude weiter hochhalten, weil Gastfreundschaft, Solidarität, Fairness und Freundlichkeit eine Gesellchaft verschönerten.
Familienvater Peter Held hat das Spiel zu Hause mit Frau und Kindern verfolgt. »Wir haben praktisch vorm Fernseher gekniet und mitgefiebert«, erzählt der 45-Jährige. Enttäuscht ist er aber nicht: »Ich hatte vorher mit dem Ausscheiden in der Vorrunde gerechnet.«
Kamilla Bartscher aus Schloß Neuhaus dagegen hoffte schon vor dem Turnier auf den Weltpokal. »Das war aber wohl ein bisschen naiv von mir«, findet sie heute. Trotzdem hat die Weltmeisterschaft Spuren bei ihr hinterlassen: »Vor ein paar Wochen habe ich mich noch überhaupt nicht für Fußball interessiert. Jetzt bin ich richtig begeistert«, berichtet die 39-Jährige. Ein Phänomen, dass man in letzter Zeit häufig beobachtet.
Bei der Jugend ist das Fußballfieber ungebrochen. Lukas Günther (Paderborn) war nach dem Spiel »bedröppelt«, glaubt nun aber ganz fest an Platz drei!

Artikel vom 06.07.2006