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Einbruchsserie nimmt
immer noch kein Ende

Bad Wünnenberg: Täter entwenden Computerzubehör

Von Mario Berger (Text und Foto)
Bad Wünnenberg (WV). Die Einbruchsserie in Bad Wünnenberg hält an - Arno Scharfen, der ein Telekommunikations- und EDV-Geschäft führt, wurde am frühen Montag morgen zum dritten Mal innerhalb eines Monats von Einbrechern heimgesucht. Diesmal haben es die Einbrecher auf Flachbildschirme und Laptops abgesehen. »Wenn ich alle Einbrüche addiere, komme ich jetzt auf einen Gesamtschaden von 7000 Euro«, ärgert sich der Geschäftsmann.

Eintritt verschafften sich die Täter dieses Mal durch das Ladengeschäft von Elektro Tölle. Dort versuchten sie zunächst durch das Fenster einzusteigen, hebelten dann aber die Tür auf und gelangten so ins Innere des Elektrogeschäfts. Dort angekommen durchbrachen sie eine dicke Spanplattenwand und gelangten so in die Räumlichkeiten des EDV-Geschäfts. »Die Täter müssen Ortskenntnis gehabt haben«, vermutet Obermonteur und Tölle-Mitarbeiter Hubert Bürger (50), »möglich, dass sie die Räumlichkeiten bei den vorhergehenden Einbrüchen sondiert haben.« Die Einbrecher hatten es erneut gezielt auf das Computergeschäft abgesehen. »Die Diebe haben bei uns wahrscheinlich nichts entwendet«, berichtet Tölle-Büroangestellte Ursula Stark.
Diesmal sei der Einbruch beobachtet worden, sagte der 26-jährige Arno Scharfen. »Einer Zeitungsbotin ist aufgefallen, dass fremde Autos auf der Hofeinfahrt bei Elektro-Tölle gestanden haben«, so Scharfen weiter. Das sei ihr merkwürdig vorgekommen. Daraufhin habe die Zeitungsbotin um 3 Uhr morgens per Handy sofort die Polizei informiert. »Der Beamte habe ihr gesagt, dass sie erst eine Dreiviertelstunde später am Tatort sein können«, sagt Scharfen, der das weitere Handeln der Polizei kaum fassen konnte: »Die Zeugin sei aufgefordert worden, das Geschehen am Tatort bis zum Eintreffen der Polizeistreife weiter zu beobachten, was sie dann auch tat«, berichtete der Bad Wünnenberger Computer-Spezialist. Die verständigte Polizei sei jedoch nicht gekommen. Um 4.30 Uhr soll sich der Beamte dann noch einmal auf dem Handy der Frau gemeldet haben. »Die Zeitungsbotin war verärgert, sie hatte die ganze Zeit den Eindruck das die Polizei ihr keinen Glauben schenke«, betont Scharfen: »Fakt ist, das die Polizei am frühen morgen nicht am Tatort war.«
Diese wurde von ReWe-Inhaber Frank Dicke (34) gerufen: »Ich habe um 6 Uhr in der Früh gesehen wie die Tür von Elektro Tölle aufstand und mich gewundert, dass dort keine Menschen im Geschäft sind.« Daraufhin informierte Marktleiter Dicke den Chef des Elektrogeschäfts, der sofort die Polizei verständigte.
»Wir versuchen die Geschichte aufzuklären«, sagte der Paderborner Polizei-Pressesprecher Michael Biermann, »wir vermuten, dass der Anruf, der von der Frau gekommen sein soll durch eine Überreichweite zu einer anderen Dienststelle gefunkt wurde«, sagte Biermann. Ein Handynotruf sei allerdings in der fraglichen Zeit nicht bei der Polizei eingegangen. »Wir werden heute noch mit der Frau sprechen und versuchen, den Sachverhalt mit ihrer Hilfe zu klären.«

Artikel vom 04.07.2006