Bünde / Bielefeld (hz). Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat jetzt Anklage gegen einen 18-Jährigen erhoben. Der junge Mann soll in mehr als 80 Fällen in einer Bünder Wohngruppe der evangelischen Jugendhilfe Schweicheln zwei zur Tatzeit erst neun beziehungsweise elf Jahre alte Jungen missbraucht haben. An jedem der kleinen Opfer, so gestern Oberstaatsanwalt Harald Krahmüller, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld, soll sich der mutmaßliche Täter in seinem Zimmer mindestens zwei Mal in der Woche vergangenen haben. Tatzeit für die Übergriffe soll von Mitte August vergangenen Jahres bis Ende Februar dieses Jahres gewesen sein. Eine aufmerksame Erzieherin bereitete schließlich dem abartigen Treiben des 18-Jährigen ein Ende und verständigte die Polizei. Dort habe der 18-Jährige, der zur Zeit in der geschlossenen Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn sitzt, in wesentlichen Teilen ein Geständnis abgelegt, berichtete Oberstaatsanwalt Krahmüller. Laut Gutachten geht vom jungen Mann, der seit seinem vierten Lebensjahr in verschiedensten Kinderheimen und Jugendhilfeeinrichtungen gelebt hat, eine »nicht unerhebliche Fremdgefährdung« aus. Außerdem bescheinigte der Experte dem 18-Jährigen Entwicklungsstörungen. - Der Fall wird demnächst vor dem Landgericht Bielefeld verhandelt. Ein Termin steht noch nicht fest.
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