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Dem Unkraut ohne
Chemie an den Kragen

Fachleute standen Rede und Antwort


Lübbecke (jug). »Wir hatten bereits eine unheimliche Resonanz«, freute sich Jürgen Lowis - und das trotz WM-Viertelfinale. Im Zuge der Aktion »Unkrautfrei ohne Reue« stand er gemeinsam mit Vertretern der Landwirtschaftskammer und der Stadtwerke am Freitag im Marktkauf-Baumarkt Interessierten Rede und Antwort.
Im Rahmen dieser bundesweiten und bislang einmaligen Aktion kooperieren die Stadtwerke mit dem Arbeitskreis Pflanzenschutzmittel-Information und dem Marktkauf als Partner, um die Bürgern den konsequenten Schutz der Gewässer vor Pflanzenschutzmitteln nahe zu bringen (siehe Lk vom 29. Juni).
»Die Leute wollen nur eins: einfach ihr Unkraut loswerden, ohne auf allen Vieren herumzukriechen«, fasste Lowis die Anfragen der Bürger zusammen. Ob Fugenkratzer, Abflammgeräte oder die so genannten »Fugenbürsten«, die es jetzt auch für den heimischen Gebrauch in kleinerer Ausführung gibt: zur Chemiekeule brauche niemand mehr zu greifen, auch nicht auf größeren Flächen, so Lowis. »Das Abflammen dauert vielen zu lange: aber man braucht ja nicht warten, bis das Unkraut schwarz wird. Nur kurz darüber gehen, das reicht.«
Vielen Bürgern sei gar nicht bekannt, dass der Gebrauch von chemischen Unkrautvernichtern nicht mehr erlaubt sei - und auch im gewerblichen Bereich nur mit Ausnahmegenehmigung. Selbst Essigsäure, Salzlösung und andere »Hausmittel«, so Brigitte Weigand (Landwirtschaftskammer), seien wegen des Grundwasserschutzes nicht mehr gestattet.

Artikel vom 01.07.2006