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11 500 Schreiben
an Grundeigner

Stadt erfasst versiegelte Flächen neu

Bünde (hr). Jedem Bünder Grundstückseigner wird in den kommenden Wochen ein Schreiben der Stadtverwaltung ins Haus flattern. Der Grund: nach Einführung einer Niederschlagsgebühr im Jahr 1993 wollen die zuständigen Ämter nun - 13 Jahre später - ihre Pläne auf den aktuellen Stand bringen.
Alle 11 500 Grundstückseigentümer erhalten deshalb einen Fragebogen mit einem Grundstücksplan, auf dem alle überbauten und versiegelten Flächen ihres Grundstückes dargestellt sind. Dieser Plan wurde mit Hilfe von Luftbildern erstellt. Über die Details dieser Aktion informierten am Freitagvormittag im Rathaus Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse, Guido Strathmann (Abwasserwerk), Peter Speckmann (Vorstand Kommunalbetriebe Bünde) sowie Bereichsleiter Raimond Pozela.
»Um sowohl die Veränderungen der letzten 13 Jahre zu erfassen, als auch die Kosten beim Neubau von Misch- und Regenwasserkanälen zu reduzieren, sollen nun die versiegelten Flächen aller Grundstücke in Bünde dokumentiert werden«, informierte Guido Strathmann. Die Flächen wurden basierend auf den Luftbildern digital am Rechner aufgenommen und mit den Liegenschaftsinformationen verknüpft. »Aus den Luftbildern ist allerdings nicht zu erkennen, ob Regenwasser von einer überbauten oder versiegelten Fläche in einen Kanal abfließt oder beispielsweise wie bei vielen Gartenwegen direkt auf dem Grundstück versickert«, führte Strathmann weiter aus. Keine Rolle spiele dabei die Neigung von Flächen, insbesondere von Dächern. Befestigte Flächen, die an eine Zisterne oder Regenwassertonne angeschlossen sind, könnten sogar die Gebühren senken. Die Stadt Bünde sei deshalb auf die Auskunft des Grundstückseigentümers angewiesen, wie das Regenwasser abgeleitet würde. Diese Informationen seien wichtige Grundlagen für den Generalentwässerungsplan, den die Stadt Bünde auf Anweisung der Bezirksregierung aufstellen muss. »Keineswegs wollen wir aber mit Hilfe der Luftbilder so etwas wie eine ÝJagdÜ auf Gebührensünder machen«, betonte die Bürgermeisterin. Sollte allerdings ein Grundstückseigentümer den Fragebogen nicht zurückschicken, gehe die Stadt davon aus, dass das Niederschlagswasser aller versiegelten Flächen in den Kanal eingeleitet werde.
Um das Ganze organisieren zu können, werden die 11 500 Fragebögen in zwei Verschickungsaktionen aufgeteilt. Die erste soll Ende Juli erfolgen, die zweite ist für Ende August geplant. Die Bürger, die mit der ersten Aktion keinen Brief erhalten, werden das Schreiben dann Ende August bekommen. »Alle Bürger haben nach Erhalt des Fragebogens vier Wochen Zeit, um die Unterlagen an die Stadt zurückzuschicken«, so Guido Strathmann. Um allen Grundstückseignern das Ausfüllen zu erleichtern, wird bei beiden Verschickungsaktionen jeweils für eine Woche eine telefonische Beratungs-Hotline geschaltet. Am Telefon würden Mitarbeiter eines Ingenieurbüros den Bürgern helfen, den Fragebogen auszufüllen. Mit den Mitarbeitern der Hotline könnten ebenfalls auch Termine für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart werden.

Artikel vom 01.07.2006