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Missbrauch:
Lange Haft

300 Taten zugegeben


Marienmünster (WB/itz). Ein 45-jähriger Familienvater aus Marienmünster (Kreis Höxter) hat zwischen 1987 bis 2005 vier seiner sieben Kinder sexuell missbraucht. Das Landgericht Paderborn verurteilte den Computerexperten, der vor Gericht reinen Tisch machte, gestern zu zehn Jahren Gefängnis.
Der gebürtige Dortmunder, der nach eigenen Angaben in seiner Kindheit selbst von einem Nachbarn missbraucht worden sein soll, räumte in der Verhandlung sämtliche Vorwürfe ein. Angeklagt war der Mann in mehr als 300 Fällen. Die älteste Tochter hatte den schockierenden Fall ans Tageslicht gebracht. Kurz vor Weihnachten offenbarte sich die 26-Jährige der Polizei. Danach wurde das Wohnhaus der Familie in einem Ortsteil der Stadt Marienmünster von Einsatzkräften gestürmt und durchsucht. Die Beamten gingen mit großer Vorsicht zu Werke, da es sich bei dem Angeklagten um einen passionierten Jäger handelt.
Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert, um das Unrecht an den Kindern »angemessen zu sühnen«. Das Gericht blieb jedoch zwei Jahre unter der geforderten Strafe. Dem Angeklagten wurde zugute gehalten, dass er seinen Kindern jegliche Aussage erspart hatte. Seine Ehefrau habe von den Übergriffen auf die Kinder nichts gewusst, sagte der Mann.

Artikel vom 30.06.2006