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Software stellt Patient
in den Mittelpunkt

Klinikum kauft neues Krankenhausinformationssystem

Vlotho/Herford (VZ). Das Klinikum Herford erhält ein neues Krankenhausinformationssystem. Es basiert auf der jetzigen Lösung der Firma Siemens, ist allerdings eine völlige Neuentwicklung, die in den USA von Siemens entwickelt wurde und zurzeit dort in über sechzig Kliniken eingesetzt wird.

Der Name dieses Krankenhausinformationssystem ist Soarian. Im Gegensatz zu Krankenhausinformationssystemen der Vergangenheit, die sich stark an verwaltungs- und abrechnungstechnischen Gegebenheiten orientierten, ist Soarian ein umfassendes Informationssystem für ein Krankenhaus, welches sich primär an medizinisch und pflegerischen Gesichtspunkten orientiert. Große Teile des Verwaltungsbereiches liefert die Firma SAP. Im Mittelpunkt dieser neuen Lösung steht der computerunterstützte, so genannte work-flow. Der behandelnde und verantwortliche Arzt wird durch das neue Computersystem ständig über die aktuelle Situation seiner Patientinnen und Patienten informiert. Bei seinen einzelnen Entscheidungen zur Diagnosefindung und zum Therapieverlauf kann er sich an Leitlinien orientieren. Weicht er von diesem work-flow ab, wird dies im System dokumentiert.
Erste Voraussetzungen zur Implementierung der neuen Software sind bereits Ende 2005 und Anfang 2006 durchgeführt worden, insbesondere eine Aufrüstung der Hardware und des Netzwerkes im Krankenhaus. Neben ersten deutschen Prototypen wird Soarian von Siemens ab Herbst 2006 vollständig verfügbar sein. Das Klinikum Herford wird zu den ersten Krankenhäusern hierzulande gehören, die diese Software einsetzen. Insgesamt wird das Klinikum in den nächsten 2,5 Jahren rund 1,84 Millionen Euro hierfür investieren.
Über die praktischen Erfahrungen mit Soarian konnten sich der Vorstand des Klinikum, Verwaltungsleiter Martin Eversmeyer, der ärztliche Leiter Professor Günther Winde sowie der Abteilungsleiter der EDV, Heinz-Ulrich Budde, vor Ort in den USA informieren. Begleitet wurden sie von dem deutschen Projektteam der Firma Siemens. Unter anderem besuchte die Delegation das Susquehanna Hospital in Williamsport, Pennsylvania, welches mit Soarian seit mehr als einem Jahr erfolgreich arbeitet. Insbesondere der ärztliche Leiter Professor Winde nahm sehr positive Eindrücke mit nach Hause.

Artikel vom 03.07.2006