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Poldi unterstützt Behinderten-WM

INAS-FID-Fußball-WM macht am 4. September Zwischenstopp in Stemwede

Altkreis Lübbecke (WB). Alle Welt spricht von der FIFA-WM. Doch im Schatten dieses Events macht sich schon das nächste Fußballgroßereignis warm: Die »INAS-FID-Fußball WM«, die vom 26. August bis zum 17. September in Deutschland stattfindet. »INAS-FID“ ist der Weltverband für den Sport geistig- und lernbehinderter Menschen. Die Lebenshilfe organisiert gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) diese WM.

Ein Spiel der Vorrunde konnte die Lebenshilfe Lübbecke und das Stemweder Turnier Team in den Mühlenkreis nach Stemwede-Wehdem holen. Am Montag, 4. September, treffen in Wehdem die Mannschaften aus Japan und Russland aufeinander.
Parallelen zwischen beiden Weltmeisterschaften gibt es durchaus. Der Trainer der deutschen Nationalmannschaft der lernbehinderten Spieler, Willi Breuer, war Jugendtrainer von Lukas Podolski. Seinem alten Trainer und Bergheimer Nachbarn Willi Breuer zuliebe unterstützt »Poldi« die WM der Menschen mit Behinderung.
Im Gespräch mit dem WM-Büro in Hürth sprachen beide über ihre Beziehung zueinander, LukasĂ• Laufbahn, die Qualitäten von Willi Breuer als Trainer und die Bedeutung der WM für behinderte Menschen.
Breuer (51) war zwei Jahre lang Podolskis Jugendtrainer beim 1. FC Köln. »Sein Talent hat man früh gesehen«, sagt Willi Breuer. »Das hätte jeder gesehen.« Auch solche Leute, die nichts mit Fußball am Hut hatten. Was war an Lukas nun anders als an anderen Spielern? Willi Breuer sagt, dass es besonders seine Unbekümmertheit sei, die ihn stark gemacht habe. »Und diese Stärke hat er immer in den Vordergrund gestellt. Ich habe das als Trainer erkannt, ihm seinen Lauf gelassen und nicht versucht, den Lukas ins System einzubinden, sondern das System so zu organisieren, dass er da spielen kann. Diese Freiheit war wichtig für ihn.«
Podolski wiederum sagt, Willi Breuer sei für die Spieler »nicht nur ein Trainer, sondern auch ein Freund“ gewesen. Wir hatten viele Freiheiten. So haben wir mit viel Spaß Fußball gespielt und dadurch Erfolg gehabt.«
Breuer hat nie an der sportlichen Zukunft von Lukas gezweifelt. »Ich habe damals gesagt, dass wir in Köln einen haben, von dem ich absolut überzeugt bin«, sagt er. »Wenn es einer packt, dann der. Das wussten aber auch die Trainerkollegen. Denn Lukas hatte psychische Stabilität gepaart mit sportlichem Potenzial.«
Was schätzt Lukas an seinem alten Trainer? Der Nationaltrainer sei einfach »ein offener und lockerer Typ«. Deshalb ist es für Lukas auch keine Frage, sich für die WM der Behinderten einzusetzen. Auch Menschen mit Behinderung könnten Sport treiben und Spaß am Leben haben und müssten nicht zu Hause sitzen und nichts machen, sagt er. Wenn er Zeit hat, will er sich auch eines der WM-Spiele anschauen. »Dass es eine WM für Menschen mit Behinderung gibt, finde ich geil«, sagt der Nationalspieler.
Die WM der geistig- und lernbehinderten Fußballer findet vom 26. August bis zum 17. September statt, unter anderem in 30 Städten in NRW und eben auch in Stemwede. Damit der Mühlenkreis am 04. September auch Weltmeisterschaftstauglich ist, laufen bei der Lebenshilfe Lübbecke und dem Stemweder Turnier Team die Vorbereitungen auf Hochtouren. Am Spieltag wird es den ganzen Tag über Programm auf der Wehdemer Sportanlage geben, bevor dann am späten Nachmittag die Teams aus Japan und Russland aufeinander treffen.
Außerdem ist ein weiteres Event geplant, dass Appetit auf das WM-Spiel in Stemwede machen soll. Am Samstag, den 19. August ist der offizielle WM-Showtruck zu Gast beim »Dümmerbrand«. Mit an Bord hat er jede Menge Spiele und Aktionen zum Mitmachen, aber auch alle Infos zur INAS-FID Fußball WM der Menschen mit Behinderungen. Beim »Dümmerbrand« macht der Showtruck in Lembruch halt und zwar in der Nähe des Hotels »Strandlust«.

Artikel vom 30.06.2006