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Der Bund der Steuerzahler fragt, ob die Stadt bei den Besuchen von Stararchitekt Frank O. Gehry (Foto) eigentlich auch dessen Übernachtungen bezahlt hat.

Ein Blauer Brief
in den Ferien

Steuerzahler-Bund: Fragen zu MARTa

Herford (CP). Obwohl die Sommerferien schon begonnen haben, ist in Herford am Donnerstag doch noch ein »Blauer Brief« zugestellt worden. Allerdings hat ihn kein Schüler erhalten, sondern der Bürgermeister. Absender: der Bund der Steuerzahler. Im Kampf gegen die Verschwendung von Steuergeldern hat der BdSt das MARTa-Museum ins Visier genommen.

Doris Meierjohann, die Leiterin der Bielefelder BdSt-Geschäftsstelle, legt Bruno Wollbrink einen Fragenkatalog vor. »Die jüngsten Veröffentlichungen im HERFORDER KREISBLATT über die Kostenentwicklung für das Museum haben uns aktiv werden lassen«, sagt die Betriebswirtin. Der BdSt möchte wissen:
»Das Defizit für 2005 wird in der Presse mit 562 000 Euro beziffert, für 2006 mit voraussichtlich 992 000 Euro. Wer trägt diese Kosten zu welchen Anteilen? Wie gedenken Sie das Defizit für die kommenden Jahre zu senken?
In 2005 sollen die Transportkosten für Kunstwerke 445 000 Euro statt 232 000 Euro betragen haben. In welcher Höhe erwarten Sie Transportkosten für 2006? Wird der geplante Kostenrahmen eingehalten?
Trifft es zu, dass einzelne Bilder für die Ausstellung ÝHeroesÜ geordert und geliefert, nicht aber ausgestellt wurden? Um wie viele Bilder handelt es sich? Wie hoch waren die Kosten für Transport und Leihgebühren für diese Werke? Warum wurden die Bilder nicht gezeigt?
Aus welchen Gründen sind die Ausstellungen Tupperware um 120 000 Euro, Vogt & Weezenegger um 97 000 Euro und Modernism um voraussichtlich 53 000 Euro teurer geworden als geplant?
Laut Presse hat die Stadt Herford die Reisen von Frank O.Gehry und seinen Mitarbeitern nach Herford bezahlt. Ist die Stadt auch für Übernachtungskosten aufgekommen? Wie hoch sind die Kosten für die Reisen und Übernachtungen? Ist diese Summe in den 30,1 Millionen Euro Baukosten enthalten?
Da wir in der nächsten Ausgabe unserer Zeitschrift berichten möchten, bitten wir um Antwort bis zum 12. Juli 2006.
Wir bedanken uns für Ihre Mühe.«

Artikel vom 30.06.2006