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Große Abenteuerlust auf dem Wasser

Hausboot-Crew des Senioren-Büros unternimmt Fahrt durch Mecklenburgische Seenplatte

Espelkamp (WB). Die Hausboot-Crew des Senioren-Büros besuchte jetzt die Mecklenburgische Seenplatte.

Die Fahrt war schon seit längerer Zeit geplant. Nun war es endlich so weit. Skipper Sigismund Herr und seine fünfköpfige Crew, die zwischen 63 und 71 Jahre war, brachen auf und fuhren zur Müritz nach Mecklenburg. Dort charterten sie zunächst ein Hausboot. Das Boot hatte drei Kabinen mit Doppel- oder Einzelkojen, drei Nasszellen mit Dusche und WC, eine komplett eingerichtete Pantry (Küche) mit zwei Kühlschränken sowie einen Salon.
Natürlich gehörte auch ein Steuerstand dazu. »Ein zweiter Steuerstand auf dem großen Sonnendeck und ein Bugstrahlruder erleichterten das Manövrieren des Bootes erheblich«, erklärte Sigismund Herr. Für die kommenden Tage war das Boot mit seinen 12,60 Meter Länge und 3,85 Breite das Zuhause der »Seefahrer«. Ein 60-PS-Dieselmotor brachte den 14-Tonnen-Koloss immerhin auf eine Geschwindigkeit von zehn bis elf Kilometer pro Stunde. »Das reichte auch vollkommen aus. Denn auf den Kanälen sind ohnehin nur neun Km/h erlaubt«, so der Skipper. Zudem sei dies auch genau die richtige Geschwindigkeit gewesen, um die malerischen Landschaften sowie die historischen Städte und Dörfer in gemächlichem Tempo vorbeiziehen zu lassen und die Ruhe zu genießen.
Nach der Einweisung der Crewmitglieder konnte die Mannschaft endlich in See stechen. Zunächst ging es durch einen kurzen Kanal in die Müritz, wo den Espelkampern ein frischer Wind ins Gesicht blies. Nach dem zweiten Tonnenpaar gingen sie auf südlichen Kurs zur Kleinen Müritz. In den kleinen Gewässern war es bedeutend ruhiger. Nach längerer Fahrt machte Skipper Sigismund Herr mit seiner Mannschaft an einer geeigneten Stelle das Boot zur Übernachtung am Ufer fest und der »Smutje« kochte erst einmal das aufgeschobene Mittagessen. Es gab Deftiges -Ê Bohnensuppe aus der Dose mit Würstchen.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Buchholz. Dort erwartete die Mannschaft eine moderne Marina und ein freundlicher Hafenmeister, der beim Anlegen behilflich war. Im Hafenrestaurant konnten sich die »Seefahrer« zunächst einmal gut verköstigen. Eine historische Kirche aus dem 16. Jahrhundert wurde anschließende besichtigt. Eine gute Gelegenheit, um etwas über die Geschichte des Ortes zu erfahren.
Am kommenden Tag ging es gegen 10 Uhr wieder zurück zur Kleinen Müritz. Von dort bogen sie in die Müritz-Havel-Wasserstraße (MHW) und kamen durch den Mirower Kanal bis zur Schleuse Mirow. Für die meisten der Mannschaft war es die erste »Schleusung« dieser Art. Kurz hinter der Schleuse wartete Backbord der idyllische Mirower See und der Granzower Möschen. Ab hier ist die Strecke für Motorboote gesperrt. Aber Anlieger zum Feriendorf Granzow oder zum Sporthafen können durchfahren. In dem kleinen Hafen machten auch die Abenteuerlustigen aus Espelkamp fest.
Sie besichtigten die Ferienanlage mit den skandinavischen Ferienhäusern am Rande des Müritz-Nationalparks. Es folgte ein Abendspaziergang durch den Ort. Am kommenden Tag schließlich mussten sie wieder zurück zum Heimathafen aufbrechen. In der Müritz überraschte sie jedoch ein heftiger Regenschauer. Nachdem die Espelkamper wieder sicher im Hafen fest gemacht hatten, war noch Zeit für einen Rundgang durch das Hafendorf mit Ferienhäusern und Musterhausbesichtigung. Pech hatten sie beim Luftfahrttechnischen Museum in Rechlin, das leider schon geschlossen hatte.
Insgesamt wurde eine Strecke von 116 Kilometern zurückgelegt. Zum Ausklang der Fahrt gab es für die »Seefahrer« Zander aus der Müritz im Hafenrestaurant »Kaptain's Inn«. Dort wurde auch am nächsten Morgen gefrühstückt, ehe es dann nach Hause ging.

Artikel vom 30.06.2006