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Gott wird unsere Schulden bezahlen

Projekt »Benidicion para Guatemala - Hilfe für die Betroffenen«

Steinheim (WB). Seit der Wirbelsturmkatastrophe in Guatemala im letzten Jahr arbeiten die Gastfamilien mit ihren Weltjugendtagsgästen intensiv zusammen. In Steinheim bildete sich die Gruppe »Freunde von Guatemala« und in Guatemala selbst konnte man die christliche Organisation Confregua (Konferenz Religion Guatemala) und Pater Gerarld Le Strat zur Unterstützung der noch sehr jungen Helfer gewinnen.

Dank dem Projekt »Bendicion para Guatemala - Hilfe für die Betroffenen« konnten die Spendengelder direkt vor Ort verschickt werden. Überwiegend wurden die Gelder für die unerschwinglichen Metallplatten verwandt, während die für die Fundamente der Häuser notwendigen Lehmziegel in eigener Regie angefertigt werden mussten: Hilfe zur Selbsthilfe! So entstanden 28 neue Häuser ausschließlich für sehr kinderreiche Familien.
Die in Deutschland gesammelten Spenden wurden von Pastor Lange direkt auf ein neues Konto an Pater Le Strat überwiesen. Dieser leitete es weiter an den Priester Bérnabe, dem 26 Kirchengemeinden unterstehen. So bekamen 20 Familien mit mehr als acht Kindern in Panimache III ein neues Haus. Das Geld für acht weitere Häuser floß nach Escondida. In diesem Dorf hoch in den Bergen von Guatemala leben ausschließlich Witwen, die ihre Ehemänner im letzten Bürgerkrieg verloren haben und die bisher vergeblich auf Hilfe warteten.
Die Menschen in Guatemala leben in völlig bescheiden Verhältnissen. Viele sind Analphabeten und nicht mal der spanischen Sprache fähig. Aber selbst diese Probleme meisterte Sabrina Solares Leal, die im letzten Jahr in Bergheim bei Margarete Mönikes zu Gast war. »Ein alter Mann weinte vor Freude und er sagte: Danke, danke, ich werde das niemals bezahlen können, was ihr mir gegeben habt«, so Sabrina.
Und weiter erzählte sie, dass in Escondida die alten Frauen nicht wußten, ob sie die Metallplatten annehmen können. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sie diese geschenkt bekommen ohne Gegenleistung. Sie sprechen nur ihre Sprache Quekchi und Priester Bérnabe redete auf sie ein und erklärte ihnen, dass es wirklich Menschen gibt, die ihnen dieses neue Haus schenken. Als sie begriffen, dass sie wirklich das Geschenk annehmen durften, falteten sie die Hände wie zum Gebet und richteten ihre Augen zum Himmel.« Sabrina erklärte, dass sie auf dieser Art sagen wollten, dass nicht sie, sondern Gott im Himmel die Metallplatten bezahlen werde.
Die Gastfamilien »Freunde von Guatemala« danken an dieser Stelle für die eingegangen Spenden. Das Projekt »Bendicion para Guatemala« hat vielen Menschen wieder ein Zuhause gegeben, nicht nur die Menschen in Guatemala, sondern auch uns hier ein großes Stück reicher gemacht.


Artikel vom 14.07.2006