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FCE tanzt auf Tischen und Stühlen

Riesenstimmung beim deutschen Sieg über Argentinien im Vereinsheim des FC Exter

Vlotho (Bob). Der FC Exter tanzte nach dem Sieg der Deutschen Nationalmannschaft im WM-Viertelfinale über Argentinien auf Tischen und Stühlen. Etwa 60 Vereinsmitglieder nebst Freunden und Bekannten hatten sich im Vereinsheim des FCE eingefunden, um per Großbildleinwand dem Triumphzug der Klinsmann-Elf zu folgen.

Nach dem letzten Schuss im dramatischen Elfmeterschießen kannte der Jubel keine Grenzen mehr - quasi der »gesamte FCE« lag sich in den Armen. Viele stürmten aus dem mittlerweile auf Saunatemperatur aufgewärmten Vereinsheim ins Freie, schwenkten Fahnen, schmetterten Fan-Gesänge oder ließen ihrer Freude in persönlich-schöpferischer Art freien Lauf.
Vorher hatten die fast durchgehend mit Trikots des Nationalteams ausgestatteten Exteraner - wie wohl alle Fußball-Fans in Deutschland - ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht. Die erste Halbzeit: »Na ja, ist ja noch nichts passiert.« Zu Beginn der zweiten Hälfte aufmunternde Fan-Gesänge, die Stimmung hätte jedem WM-Stadion zur Ehre gereicht. Dann der Schock: das 1:0 für Argentinien. Drei, vier Minuten lang herrschte Stille vor und der Mann am Grill orakelte: »Jetzt sieht's schlecht aus.« Aber die Exteraner waren nicht bereit, ihre Hoffnungen zu begraben, gingen zur intensiven Anfeuerung über, die letztlich durch Miro Kloses Ausgleichstreffer belohnt wurde und der mit riesigem Jubel und Freudentänzen gefeiert wurde. Vor dem Elfmeterschießen nahm der Optimismus größere Dimensionen an, hatte Argentinien doch nur noch den Ersatzkeeper zwischen den Pfosten und Crespo sowie Riquelme ausgewechselt. Und da war ja auch noch Lehmann im deutschen Kasten, von den Exteranern liebevoll »Liemen« gerufen. Er wurde ihrer Einschätzung mit zwei gehaltenen Strafstößen vollauf gerecht und während der Entscheidung vom Punkt entwickelte sich das Vereinsheim des FC Exter zu einem kleinen Tollhaus, in dem sich am Ende alle in den Armen lagen.
Die ersten Kommentare. Christian Steinbach (Trainer der FCE-Reserve): »Jetzt herrscht erst mal nur Freude. Argentinien war in der regulären Spielzeit besser, danach war Deutschland klar im Vorteil. Der argentinische Trainer hat einen großen Fehler gemacht, als er seine beiden Stürmer frühzeitig auswechselte. Er wollte nach dem 1:0 den Sieg ermauern und ist dafür bestraft worden. Das Weiterkommen ist einfach toll für den deutschen Fußball. Alle Kinder müssten jetzt wieder den Weg zu unserer Sportart finden.«
ReneĀ« Körtner (Spieler FCE): »Ich wusste vorher, wer die Elfmeter schießen würde und dass sie alle verwandeln würden. Das Weiterkommen ist einfach geil.«
Christain Minz (FCE-Spieler): »Im Elfmeterschießen hatten wir durch die argentinischen Auswechselungen klar die besseren Karten - und einen Lehmann im Tor. Das Erreichen des Halbfinales ist das Geilste überhaupt.«

Artikel vom 01.07.2006