28.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vier Millionen Euro
fließen in die »Welle«

Modernisierung soll den Besucherschwund bremsen

Gütersloh (peb). 13 Jahre nach der Eröffnung soll das Spaßbad »Die Welle« in Kürze umfangreich modernisiert werden. Vier Millionen Euro wollen die Stadtwerke Gütersloh (SWG) als Betreiber in das »in die Jahre gekommene Bad« stecken, wie SWG-Geschäftsführer Dr. Dirk von Lojewski gestern erklärte.

Zu sehr habe die »Welle« in den vergangenen Jahren die Konkurrenz in der Region zu spüren bekommen. Die höchsten Besucherzahlen zählten die Betreiber zwei Jahre nach der Eröffnung: 440 000 Badegäste besuchten die »Welle« 1994. 2000 waren es 378 000, im vergangenen Jahr nur noch 342 000 Besucher. Ohnehin seien die Bäder ein Verlustbringer in der Bilanz der Stadtwerke. Nun soll die »Welle« durch ein Paket an Modernisierungsmaßnahmen im Konzert der großen Freizeitbäder in der Region wieder eine feste Position einnehmen, wie Dr. von Lojewski das Ziel formulierte. Etwa 390 000 Besucher pro Jahr sollen danach wieder dem Spaßbad einen Besuch abstatten.
Diese Prognose haben Berater vorgelegt, die den Stadtwerken auch die Trends in dieser Sparte der Freizeitangebote aufgezeigt haben. Demnach spiele der Sauna- und Wellnessbereich eine immer wichtigere Rolle im Angebot der Bäder, ebenso das gastronomische Angebot. Eingangs- und Umkleidebereich würden zunehmend als Visitenkarte empfunden, sagte der Geschäftsführer. Und weil der »typische Spaßbadbesucher« kein Stammgast, sondern ein reisefreudiger Badbesucher ist, der in einem Umkreis von 50 bis 70 Kilometern die verschiedenen attraktiven Bäder aufsucht, müsse man sich gerade dieser Konkurrenz stellen, egal ob »H2O« in Herford oder »Ishara« in Bielefeld.
Um das Bad wieder richtig in Schuss zu bringen, planen die SWG einen Umbau des Eingangsbereichs und eine Erneuerung von Umkleide- und Duschräumen. Der Saunabereich wird vergrößert, erhält einen separaten Zugang sowie eigene Umkleiden und Duschen. Die Gastronomie wird so umgestaltet, dass Sauna- und Freibadbesucher jeweils in ihrem Bereich bewirtet werden können. Den Mutter-und-Kind-Bereich wollen die Stadtwerke in einen ruhigeren Abschnitt des Bades verlagern. Gleichzeitig soll mehr Liegefläche entstehen, und auch die Rutsche wird modernisiert.
Der Aufsichtsrat hat dem Konzept grundsätzlich zugestimmt, im September soll noch einmal über die Wirtschaftlichkeit der Modernisierung gesprochen werden. Dr. Dirk von Lojewski hält eine Anhebung der Eintrittspreise für wahrscheinlich, allerdings nicht durchgängig um einen bestimmten Prozentsatz. Vielmehr soll es eine neue Preisstruktur geben.
Der Startschuss für den gut eineinhalbjährigen Umbau soll im Frühjahr 2007 fallen. Eine vollständige Schließung der »Welle« ist, so Dr. von Lojewski, in dieser Zeit nicht nötig. Allerdings werde es zu Einschränkungen kommen.

Artikel vom 28.06.2006