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Bombe am Marktplatz

30 Tote - Gewalt stört Versöhnungsversuche


Bagdad (dpa/Reuters). Bei der Explosion einer Autobombe am Markt der irakischen Stadt Hilla sind gestern Abend nach Polizeiangaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Hilla ist eine vor allem von Schiiten bewohnten Stadt südlich von Bagdad.
Zuvor hatte sich die irakische Regierung noch hoffnungsvoll über eine Initiative zur Versöhnung mit Aufständischen geäußert. Sieben irakische Rebellengruppen hätten ihre Bereitschaft signalisiert, auf die Initiative einzugehen, zitierte die regierungsnahe Zeitung »Al-Sabah« gestern den schiitischen Parlamentsabgeordneten Hassan al-Seniad.
Regierungschef Nuri al-Maliki meine es ernst mit seiner Initiative und sei deshalb bereit, »direkt oder indirekt« mit Vertretern dieser Gruppen zu sprechen, betonte Al-Seniad. Ausgeschlossen von diesem Angebot seien aber El-Kaida-Terroristen und Anhänger von Ex-Präsident Saddam Hussein. Wer hinter den Anschlag von Hilla steht, blieb am Abend unklar.
Das russische Außenministerium hat unterdessen die Ermordung von vier seiner Diplomaten durch El-Kaida-Terroristen im Irak bestätigt. Zuvor hatte das Ministerium ein am Sonntag im Internet aufgetauchtes Terrorvideo mit Mordszenen geprüft.

Artikel vom 27.06.2006