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Ökostrom:
Prüfauftrag

Antrag abgeschwächt

Versmold (OH). Die Einführung eines Ökostromtarifs soll von der Strom- und Gasversorgung Versmold (SGV) geprüft werden. Darauf verständigten sich nach zähem Ringen um den Wortlaut des Beschlusses am Donnerstag die Ratsmitglieder.
Der Antrag der Bündnisgrünen, die auf eine verbindliche Einführung eines Ökostromtarifs gedrängt hatten, wurde deutlich abgeschwächt -Êandernfalls, das ließen die anderen Fraktionen durchblicken, hätte es keine Mehrheit gegeben. Schon in der zurückliegenden Ratssitzung war kontrovers diskutiert worden, ob ein Eingreifen der Politik in das operative Geschäft der SGV, an der die Stadt die Mehrheit hält, zulässig und ein akzeptabler Weg sei. Die Meinungen hierüber gingen am Donnerstag erneut auseinander. Bürgermeister Thorsten Klute stellte mit Hinweis auf die Gemeindeordnung aber fest, dass eine Einflussnahme ausdrücklich zulässig sei.
Ulrich Wesolowski (CDU), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der SGV, betonte, dass zunächst eine Prüfung des Marktpotentials erfolgen müsse. »Eine Umfrage unter den Kunden zu starten und so das Interesse an einem Ökostromtarif abzufragen, ist der erste Schritt.« Dann könnten Preiskalkulationen vorgenommen werden. Wolfgang Beuge lieferte Zahlen von Wettbewerbern, die Ökostrom anbieten. »Für eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden wäre Ökostrom etwa 80 Euro im Jahr teurer als der Atomstrom der SGV.« Aus seiner Sicht »ein vertretbarer Preis. Aber auch wir können nicht sagen, in welchem Maße ein Ökostromtarif in Versmold angenommen wird, wenn er denn angeboten wird.«
Ohne SGV-Geschäftsführer Jörg Kogelheide, der wie schon in der Mai-Sitzung verhindert war, einigten sich die Politiker -Êbei drei Gegenstimmen der UWG auf den Prüfauftrag an das Unternehmen. Das Ergebnis soll dem Rat baldmöglichst vorgestellt werden.

Artikel vom 24.06.2006