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Prinz setzt
auf Fusion

»Wenneberschule erhalten«

Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Auch wenn viele engagierte Eltern kurz davor sind, die Flinte ins Korn zu werfen - Erbprinz Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg setzt sich weiterhin vehement für den Erhalt der Wenneber-Grundschule ein. Und sieht Chancen, dass die Einrichtung im Herzen Rhedas auch erhalten bleibt.

Über die Pläne der Stadt, die Wenneberschule möglicherweise zum Schuljahr 2007/2008 auslaufen zu lassen (wir berichteten mehrfach) sei er »unzufrieden«, erklärte der Erbprinz auf Anfrage gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Nach wie vor führe er Gespräche, auch wenn er sich nicht als »zentrale Anlaufstelle« in dieser Sache betrachte.
Er begrüße es, dass in Rheda-Wiedenbrück eine Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung eingerichtet werden solle - aber bitte nicht im Gebäude der Wenneberschule. Beide Rheda-Wiedenbrücker Innenstädte kommen für den Erbprinzen ohnehin als Standort für eine aufwändig umzäunte ESE-Förderschule nicht in Frage, denn »Einzelhandel und Gastronomie haben schon genug Schwierigkeiten«.
Den Standort Rheda zu stärken und ein gutes Angebot für Kinder vorzuhalten, erreiche man nicht damit, eine Schule zu schließen. Einsparungen, so glaubt Erbprinz Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg, könne man durch eine Fusion beispielsweise mit der Andreasschule erreichen - ohne gleich die Wenneberschule zu schließen.
Auch an anderer Stelle ist der Widerstand gegen die mögliche Schließung längst nicht eingeschlafen: Ingo Besselmann, stellvertretender Vorsitzender der Initiative Rheda und Pfarrgemeinderatsvorsitzender der St. Clemens-Gemeinde, hält eine Schließung der Wenneberschule für indiskutabel. Das Thema könne man von vielen Seiten beleuchten, letztlich sei die Schule für Rheda ein wichtiger Standortfaktor. Es könne auch nicht angehen, dass Einrichtungen ausgebaut würden, während an der Wennebergrundschule die Klassen immer kleiner würden. Da müssten Regularien für eine vernünftige Verteilung der Mädchen und Jungen formuliert werden, fordert Besselmann. Auch die Parkschule - Besselmanns Tochter besucht eine der beiden ersten Klassen mit 30 Kindern - bekommt die Schließungspläne zu spüren. So wird die Konrektorin zum Herbst abgezogen, um die Wenneberschule zu leiten.
Wenneber-Rektorin Annegret Vormberg wird an die Sonnenschule Versmold wechseln. Für die beliebte Rektorin hat sich am Donnerstag Abend der dortige Stadtrat ausgesprochen. Nach den gesunkenen Schülerzahlen muss Vormberg an eine ihrer Besoldung entsprechende Schule wechseln.

Artikel vom 24.06.2006