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Krankenhaus fit
für die Zukunft

Standort Lübbecke ist ungefährdet

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Das Krankenhaus Lübbecke ist für die Herausforderungen der Zukunft bestens aufgestellt und in seinem Bestand gesichert. Das sagte Gerald Oestreich, Geschäftsführer des Zweckverbandes der Kliniken im Mühlenkreis, vor dem Rat der Stadt Lübbecke, der seine Sitzung diesmal im Krankenhaus abhielt.

In seinem fundierten und detaillierten Situationsbericht stellte Oestreich die Krankenhauslandschaft der Region vor, die durchweg kommunal geprägt sei. Angesichts der Streikabsicht vieler Ärzte zeigte er sich zuversichtlich, »dass die Ärzte sehr verantwortlich mit den Patienten umgehen werden«. Das Ergebnis der Urabstimmung wird Samstag erwartet. Im Streikfall käme auf die Kliniken ein Kostenschub von 3,2 Mio. Euro zu. Um auch in Zukunft angesichts des wirtschaftlichen Drucks und negativer Kostenentwicklung professionell arbeiten zu können, wurde am Freitag ein neuer Klinikverbund im Mühlenkreis gegründet. (siehe Bericht auf dieser Seite). Mit im Boot sind dann auch Bad Oeynhauser Kliniken.
Auf keinen Fall werde sich der Klinikumsneubau in Minden auf den Standort Lübbecke negativ auswirken, sagte Oestreich. Vielmehr ergäben sich Synergieeffekte, die sich gerade im Krankenhauswesen der Zukunft als nutzbringend herausstellen würden: »Das Angebot wird sich spezialisieren.« Mit 4 300 Beschäftigten (Jahresumsatz: 262 Millionen Euro) ist der Klinikverbund der größte Arbeitgeber im Kreisgebiet.
Das Krankenhaus Lübbecke verzeichne eine positive Belegungsstatistik. Mit einer Belegung von 84,2 Prozent im Jahr 2005 läge Lübbecke deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Fallzahlen hätten in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich um 20 Prozent zugenommen, gleichzeitig sei die Verweildauer im Schnitt auf 7,4 Tage gesunken. Zudem gebe es einen sehr rührigen Freundeskreis, der hilft und sponsort.
Ausgestattet sei das Lübbecker Krankenhaus mit modernster Technik - von den Diagnosegeräten über den Kreißsaal bis hin zur IT-Landschaft mit Digitalisierungs- und Onlinetechnik. Hinzu käme der Trend, dass Praxen niedergelassener Ärzte mit ins Haus geholt würden (z.B. HNO und Radiologie). So ließen sich teure Geräte besser auslasten. Geplant sei für die Zukunft die Einrichtung eines Prostata-Zentrums, die Sanierung der Psychiatrie sowie die Schaffung weiterer Parkplätze. Oestreich zum Rat: »Sie sehen, das Haus bleibt in Bewegung.«

Artikel vom 24.06.2006