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Realschule steht auf Fair Play

Bei den Projekttagen drehte sich alles um Fußball und Palästina

Lübbecke (af). Während dreier Projekttage drehte sich an der Jahnstraße alles um das Thema Fußball und um das Partnerland Palästina. Bereits im Jahre 2004 hatte sich die Jahn-Realschule als WM-Botschafter-Schule beworben und kurze Zeit später war ihr durch die Hand des Bundestrainers Jürgen Klinsmann das kleine Land im Nahen Osten als Partnerland zugelost worden.

Im Mai 2005 startete dann die bundesweite Aktion unter dem Titel »Fair Play for fair life«. Die Lübbecker Schüler vertraten ihre Schule und »ihr Land Palästina« fortan bei einem Fußball-Turnier in Halle/Saale (16. Platz von 32 Teams), bei einem regionalen Freundschafts-Turnier der Klassen 5/6 in Minden und nicht zuletzt im Rahmen einer Einladung des NRW-Ministerpräsidenten in der Staatskanzlei zu Düsseldorf.
In dieser Woche fand das sportlich-soziale Engagement der Realschüler dann einen würdigen Abschluss. Im neu gestalteten Innenhof der Realschule sowie in allen Räumen des Hauses präsentierten alle Klassen der Schule Informatives, Kulturelles und Kulinarisches zu ihrem Partnerland. So hatten sich einige Klassen intensiv mit der denkwürdigen Geschichte Palästinas beschäftigt, andere hatten sich der so schwer zu verstehenden Politik des Nahen Ostens zugewendet. Die Klasse 8d mit ihrer Klassenlehrerin Sabine Müller und der Fachlehrerin Marianne Ströbel bot in einem orientalischen Bistro palästinensische Spezialitäten an: Falafel mit Dip, Borek-Feta-Taschen oder Basbousa-Mandelgebäck. Es duftete wie in 1001er Nacht.
Aus aktuellem Anlass hatten sich einige Klassen natürlich auch dem aktuellen Fußballgeschehen zugewendet. Informationen zu den WM-Teilnehmern erwünscht? Wer ist denn nun wirklich der beste Fußballer der Welt? Und welcher Lehrer kann alle zwölf Fragen beim Fußball-Quiz beantworten? Musik und Tanz, Theater und Sport belebten die Schule. Die Schulleitung hatte anlässlich dieser Veranstaltung auch die neuen Schüler der kommenden Klasse 5 sowie deren Eltern eingeladen.
Höhepunkt und Zuschauermagnet der Veranstaltung war aber ohne Frage das Fußball-Turnier der Klassen 5 und 6, für das eigens ein Kleinspielfeld mit Banden, Toren und Fangnetz beschafft worden war. Organisiert und betreut durch die Klasse 9d und ihren Lehrer Martin Schneidereit stand auch beim sportlichen Wettkampf der Fair-Play-Gedanke im Mittelpunkt. In diesem Turnier setzte sich die Klasse 6b im Endspiel mit 8:4 gegen die Klasse 6a durch.
Die zweijährige Partnerschaft mit Palästina endete für die verantwortlichen Kollegen Elke Pohl, Peter Schneekönig und Andreas Flender mit dem Fazit, dass die Schüler ein ebenso faszinierendes wie zerrüttetes Land kennen gelernt haben und das Grundwerte wie Fair Play, Toleranz und soziales Engagement im schulischen Umfeld einen festen Platz einnehmen müssen. Nicht nur im Rahmen eines Projekts. Der Erlös der Gesamtveranstaltung ist vorgesehen für eine Schule im palästinensischen Westjordanland.

Artikel vom 24.06.2006