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Das Wort zum Sonntag

Jutta Hoppe

Von Jutta Hoppe


Jesus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken (Wochenspruch Matthäus 11,28).
Das Leben gleicht einer Wanderschaft. So haben es Pilger über Jahrhunderte gedeutet.
Zwischen den Erfahrungen des Unterwegsseins zu Fuß und den Erfahrungen eines Lebens bestehen mancherlei Beziehungen. Bei einer Wanderschaft ist zunächst zu entscheiden, was alles mitgenommen werden soll. Man glaubt, auf nichts verzichten zu können. Doch man sollte bedenken, dass man die ganzen Utensilien auf dem Rücken tragen und bei jedem Wetter herumschleppen muss. Spätestens nach einigen Tagen merkt man, wie wenig man wirklich braucht. Dann werden in den Pilgerherbergen Dinge zurückgelassen, die für die weitere Reise überflüssig sind. Anderes wird postwendend nach Hause geschickt.
Auf unserem Lebensweg ist es nicht anders. Wir tragen unsere Rücksäcke mit Dingen, die wir uns selbst aufladen und sammeln unterwegs auch noch mehr dazu. Doch mit der Zeit wird das Gepäck zur Last. Dann benötigen wir eine Stelle, wo wir einiges zurücklassen können. Das können wir bei Gott. Gott kann wie eine Herberge auf unserem Lebensweg sein.
Diese Erfahrung hat auch Hape Kerkeling in seinem Buch »Ich bin dann mal weg - meine Reise auf dem Jakobsweg« sehr eindrücklich geschildert. Und am Schluss schreibt er:
»Der Schöpfer wirft uns in die Luft, um uns am Ende überraschenderweise wieder aufzufangen Es ist wie in dem ausgelassenen Spiel, das Eltern mit ihren Kindern spielen. Und die Botschaft lautet: Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein.«
Vertrauen und Liebe drückt auch der Wochenspruch aus Jesus spricht:
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Artikel vom 24.06.2006