23.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wärme nicht mit Geld aufzuwiegen

Mediziner über Ägypten-Einsatz

Bad Oeynhausen (ke). »Wir haben nicht nur gegeben, sondern vieles mitgenommen«, schildert Dr. Maged El Naggar die Erfahrungen eines medizinischen Einsatzes und die überwältigende Dankbarkeit der Patienten in Ägypten.

In seinem Heimatland war der Chirurg des Herz- und Diabeteszentrums im fünfköpfigen Team aus Bad Oeynhausen bei einem einwöchigen ehrenamtlichen Einsatz in Luxor tätig, zusammen mit Medizinern aus Krefeld und aus Holland (WESTFALEN-BLATT am 12. Mai).
Nach der Rückkehr berichtete das Arzt- und Pflegerteam von einem erfolgreichen Einsatz und guten Erfahrungen: »Die Wärme und Dankbarkeit der Menschen lassen sich nicht mit Geld aufwiegen.« Aus der Landbevölkerung seien bedürftige Patienten ausgewählt worden, die in ihrer Armut keine Überlebenschance gehabt hätten, wie El Naggar gestern sagte. Allein 14 Patienten konnten an den fünf Tagen am offenen Herzen operiert werden und Herzklappen oder Bypässe erhalten. Alle seien inzwischen entlassen und in gutem Zustand. Aufgefallen sei, dass die Kranken mit schweren Herzproblemen deutlich jünger sind als hierzulande und wenig Nebenerkrankungen hätten.
Die Zusammenarbeit mit den Medizinern anderer Herkunftsorte und den beigezogenen Ägyptern sei sehr gut gewesen: »Wir fühlten uns als große Familie.« Trotz apparativer Ausstattung und baulich guter Voraussetzungen sei mancher hygienische Mangel aufgefallen und in der zur Verfügung stehenden Zeit Schulungen unternommen worden. »Flexibel und innovativ« habe man auch bei ausgefallener Klimaanlage reagiert, berichteten die Pfleger.
Auch Esther Feldkamp, Schwester auf der Intensivstation, möchte, wie sie sagte, trotz widriger Umstände in dem heißen Land wieder dabei sein, wenn sie gebraucht wird. Gelegenheit dazu ergibt sich schon bei einem weiteren Projekt im kommenden Jahr.

Artikel vom 23.06.2006