23.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fünf Fragen an . . .

Michael Johanning (Spvg. Steinhagen)

Wie geht es weiter mit Steinhagens Fußballern? Nach dem Abstieg aus der Landesliga stand der Verein ohne Mannschaft da, weil (fast) alle Stammspieler der Spvg. den Rücken kehrten. Michael Johanning, stellvertretender Fußball-Obmann, blickt auf drei ereignis- wie arbeitsreiche Wochen zurück. Mittlerweile gehen die Verantwortlichen wieder mit einem Schuss Zuversicht in die nächste Saison. Im Gespräch mit WB-Sportredakteur Stephan Arend spricht Johanning auch über seine eigene Zukunft: Unter bestimmten Bedingungen ist er bereit, das Amt des Fußball-Obmanns zu übernehmen.
Nach dem Landesliga-Abstieg Pfingstsamstag stand Steinhagen ohne Mannschaft da. Was ist seitdem passiert?Michael Johanning: Unser Trainer Nurettin Barka hat sich voll reingehängt, hat viele Gespräche geführt, ich habe Gespräche geführt, und auch gemeinsam haben wir Gespräche geführt. Sogar unser neuer Torwart Oliver Nestmann hat mitgeholfen und hatte zum Beispiel an der Verpflichtung von Noworzyn maßgeblichen Anteil. Er identifiziert sich schon jetzt mehr mit der Spvg. als einige Spieler in der letzten Saison. Wir haben gemerkt, dass Steinhagen noch immer einen guten Namen hat. Es ist uns gelungen, ein neues Team aufzustellen. Allerdings mussten wir auch einige Nackenschläge wegstecken. Erst sagt zum Beispiel Hassan Celik zu, dann sagt er wieder ab. Aber so etwas scheint heute leider Usus zu sein.

Ist der Kader komplett?Michael Johanning: Vor drei Wochen hatten wir sechs Spieler für die erste Mannschaft und einen kleinen Kader für die Reserve. Mittlerweile stehen uns genügend Spieler zur Verfügung. Viele von ihnen erfüllen gehobenes Bezirksliga-Niveau wie die Achse Nestmann/Buch/Norworzyn/Ürensel. Um diese Achse herum wollen wir junge Spieler aufbauen. Offensiv sind wir sehr gut besetzt. Was jetzt noch fehlt, ist ein zentraler Mittelfeldspieler.

Wie groß ist die Enttäuschung, dass ein Stammspieler wie Kapelski seine Zusage zurückgezogen hat?Michael Johanning: Über Sören Kapelskis Rückzieher war ich sehr enttäuscht. Mittlerweile hat er mir aber versichert, dass er im Verein bleibt. Zufrieden bin ich aber nur, wenn er für die erste Mannschaft zusagt. Er ist charakterlich in Ordnung, hat was im Kopf und würde dem Bezirksliga-Team in einer schwierigen Situation weiterhelfen. Er muss sich aber bald entscheiden, sonst planen wir ohne ihn.

Welche Rolle kann Steinhagens neuformiertes Team in der Bezirksliga spielen? Michael Johanning: Das Niveau an sich ist in den vergangenen Jahren gesunken. Doch es gibt in jeder Saison gute Mannschaften. Wellensiek zum Beispiel ist eingespielt, andere Vereine haben die finanziellen Mittel, um oben mitzumischen. Das gilt übrigens auch für Steinhagen. Mit mehr Vorlauf hätten wir noch weitere Topspieler für diese Liga verpflichtet. Doch weil die Zeit so knapp war, mussten wir einige Schnellschüsse machen. Wir hoffen, dass sich diese Schnellschüsse in Zukunft als Glücksgriffe entpuppen.

Erhard Wichmann hat seinen Abschied als Fußball-Obmann im nächsten Jahr bereits angekündigt. Wird Michael Johanning sein Nachfolger? Michael Johanning: Ich sehe derzeit keinen anderen Nachfolger und würde dieses Amt auch gerne übernehmen. Allerdings habe ich Bedingungen: Es wird keinen Alleinunterhalter Michael Johanning geben. Ich stehe nur in einem Team mit jungen Leuten zur Verfügung. Ziel ist, dass die Spieler sich mit dem Verein identifizieren und gerne das Steinhagener Trikot tragen - unabhängig vom Geld.

Artikel vom 23.06.2006