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Aus Briefen an die Redaktion


»Neue Wege
braucht das Land«
Mit dem Zehn-Punkte-Plan des Landrates Hubertus Backhaus zum Thema »Biosphärenreservat« befasst sich folgende Leserzuschrift:
In seinen Bedingungen bezieht sich Landrat Hubertus Backhaus auf den Nationalpark, dieses ist eine veraltete Denkstruktur. Der Nationalpark (NP) ist, bis zum Abzug der Briten aus der Senne, von der politischen Seite vom Tisch. Ein Biosphärenreservat (BR), so wie es die Landesregierung plant, hat weniger einen naturschutzbezogenen, als einen naturfördernden Hintergrund.
Ich habe das Gefühl, unsere Politiker können oder wollen die Unterschiede zwischen einem NP und einem BR nicht sehen. In einem Reservat wird die Biologie gefördert, es ist eine Chance für unsere Landwirte, für unsere Region. An dieser Stelle möchte ich Angela Merkel zitieren, die auf dem Festakt »100 Jahre staatlicher Naturschutz« am 30.Mai in Bonn sagte: »In strukturschwachen Gebieten sind diese Biosphärenreservate, Naturparks und Nationalparks Grundlage für einen florierenden Tourismus.« Den Tourismus stärken war und ist das Ziel unserer zehn Bürgermeister und unseres Landrates.
Mit seinem Zehn-Punkte-Plan möchte sich meines Erachtens Hubertus Backhaus ein Denkmal setzen. Leider aber über seine Zeit hinaus und zu Lasten künftiger Generationen. Wer von uns kann schon 30 Jahre in die Zukunft schauen? Ich vermag es nicht. Vielleicht kann unsere Region in 10 oder 20 Jahren einmal von einem Nationalpark profitieren. Momentan ist er bei CDU und Landwirtschaft nicht vorstellbar und erst recht nicht durchsetzbar. Doch verliert leider die Landwirtschaft in unserer Region immer mehr an Wirtschaftskraft. Neue Wege braucht das Land. Ein BR zielt auf eine zukunftsträchtige, energiebringende und schonende Landwirtschaft hin. Voraussetzungen, die das Hochstift blendend erfüllt. Blicken wir also mit mutigem Auge dem Biosphärenreservat entgegen.

SWEN HORSTMANNNIEHEIM

Artikel vom 23.06.2006