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Glänzende Orden
und gerupfte Adler

Schützen-Ausstellung im Heimatmuseum

Versmold (igs). »Schau mal! Auf dem Bild, das ist ja Onkel Gerd!«: Das Heimatmuseum bietet passend zum Jubiläum nicht nur Spannendes und Informatives aus der 150-jährigen Historie des Schützenvereins Versmold. Gleichzeitig ist die Ausstellung die wohl größte Versmolder Ahnengalerie aller Zeiten.

Mehr als 1000 Bilder, freut sich Heimatvereins-Vorsitzender Karl-Heinz Niebrügge, sind für die große Jahresausstellung 2006 zusammen gekommen - Fotografien, auf denen viele Versmolder einen ihrer Vorfahren entdecken werden. Schließlich sind die Schützen seit 150 Jahren fester Bestandteil des Versmolder Vereinslebens.
Doch in der Ausstellung anlässlich des Schützen-Jubiläumsjahres gibt es nicht nur eine Menge zu sehen, sondern auch zu lesen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Stadtarchivar Richard Sautmann hat der Heimatverein eine umfangreiche Ausstellung zusammengestellt. »Da braucht man ein paar Wochen«, meinte ein Schütze während der gut frequentierten Eröffnung augenzwinkernd.
Die Besucher können in die Vergangenheit und die Gegenwart eintauchen. Auf zahlreichen Schautafeln geht es von den Anfängen des Vereins, in denen die arglosen Schützen einer Gaunerei auf den Leim gingen, bis in das rege Vereinsleben im Jahr 2006. Glänzende Pokale und Orden sind ebenso »Hingucker« wie alte Uniformen und das von Schneidermeisterin Else Neitzel genähte Königinnenkleid, das Wilma Hagemeier in den 50-er Jahren getragen hat. Nicht fehlen darf auch der Adler, den Wilhelm Brüggemann bis zur Königswürde »gerupft« hat. Oder die selbst genähte Kleidung, mit der die Damenschießgruppe 1979 eine Premiere feierte. »Damals war Dieter Prange Schützenkönig, als wir erstmals als Marketenderinnen mitgegangen sind«, erinnert sich Inge Hawerkamp, 1967 Mitbegründerin der Damenschießgruppe. Ergänzt wird die Ausstellung mit Schautafeln aus dem Deutschen Schützenmuseum zum Thema »Deutsches Schützenwesen«.
»Es war an der Zeit, die Geschichte des Vereins in einer Ausstellung Revue passieren zu lassen«, erklärt Niebrügge. Nicht alles aus der Geschichte habe in der Ausstellung seinen Platz gefunden: »Einiges ist in der Schützenhalle geblieben, so ergänzen sich Museum und Halle gut.«
Mit seinen mehr als 750 Mitgliedern nehme der Schützenverein eine besondere Stellung ein, würdigte Bürgermeister Thorsten Klute den Verein. Es sei nicht leicht, einen Verein und seine Tradition über 150 Jahre aufrecht zu erhalten. Und schließlich stehe in diesem Jahr noch einiges auf dem Programm. »Einer der Höhepunkte ist diese Ausstellung.«
l Die Ausstellung im Heimatmuseum an der Speckstraße ist bis zum 23. Oktober mittwochs von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Sonderführungen können unter % 0 54 23 / 21 15 vereinbart werden.

Artikel vom 30.06.2006