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Von 1856 bis heute
auf exakt 100 Seiten

Chronik mit vielen Anekdoten und Geschichten

Versmold (igs). 150 Jahre im Zeitraffer, von 1856 bis 2006 auf 100 Seiten -dieses Kunststück hat der Schützenverein Versmold vollbracht: In seiner Chronik zum 150. Jubiläum reist der Verein durch seine bewegte Vergangenheit und stellt vor, was das Schützenwesen heute ausmacht. Vorsitzender Hans-Hugo Cosfeld hat die spannende Lektüre schon hinter sich: »Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.«

Einige der Geschichten und Anekdoten, die Stadtarchivar Dr. Richard Sautmann für die Chronik ausgegraben hat, waren auch den Schützen völlig neu: »Die Geschichte von Kommandeur Heinrich Mestemacher, der vom Pferd gefallen ist, kannte keiner«, sagt Cosfeld. Ungewollt aus dem Sattel steigen musste der Kommandeur, weil er sein Pferd nach einer Böllerattacke von Jugendlichen nicht mehr bändigen konnte.
Dr. Richard Sautmann geht nicht nur 150 Jahre in der Vergangenheit des Schützenwesens in Versmold zurück: »Das Schützenwesen in Versmold ist eigentlich schon 500 Jahre alt«, erklärt Richard Sautmann. Dies war bislang unbekannt, hatte sich erst im Zuge der Recherchen für die Chronik herausgestellt.
Von den Anfängen bis zur heutigen Zeit: Die Geschichte des Vereins hat Sautmann nicht chronologisch nacherzählt, sondern berichtet - mit lustigen Geschichten gespickt -über die Anfänge des Schützenwesens, die Gründung des Vereins, über Schützenfeste, die Entstehung der Schützenhalle und die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen. Die Leser erfahren, warum in Versmold alle zwei Jahre ein neuer König ausgeschossen wird -und dass die Königsbürde manchem offenbar als so große Last erschien, dass er nach dem Adlerschuss durch den Aabach Reißaus nahm.
Auch die Schützen selbst kommen zu Wort: Helmut Diewald, Jens Elbracht, Nadine Ernst, Gerd Krieger, Renate Moch, Roswitha Redecker, Dr. Volker Tschorn, Roland Wallmeyer und Christian Westmeier geben Einblicke in das Vereinsleben - vom Vorstand über die Kompanien und die Fahne bis hin zum Schützennachwuchs. Natürlich dürfen auch aktuelle und historische Bilder nicht fehlen: »Dank der Jubiläumsausstellung im Heimatmuseum sind eine Menge historischer Bilder zusammengekommen«, erklärt Sautmann. Wichtig sei jedoch gewesen, nicht nur die Geschichte aufzuschreiben, sondern auch über das zu erzählen, was den Verein heute ausmacht.
Für die Nachwelt erhalten bleiben in der Festschrift auch die Namen aller 752 Mitglieder im Jubiläumsjahr sowie eine Auflistung der Königs-, Kronprinzenpaare und Bierkönige. Ein besonderer Dank der Schützen gilt der Firma Stockmeyer, die den Druck der Festschrift ermöglicht hat: Die Familie Stockmeyer/Risken sei dem Schützenverein seit Jahrzehnten verbunden.
Das Buch ist in einer Auflage von 1000 Stück erschienen und zum Preis von zehn Euro erhältlich - im Versmolder Heimatmuseum und in der Schützenhalle.

Artikel vom 30.06.2006