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Betörender Rosenduft und vielblättriger Blütenzauber

Ulla Schrewe führt Besucher durch Gärten und den Park

Versmold (igs). Für den Garten könnte man auch Eintritt nehmen, sind sich die Besucher einig: Der Duft aus hunderten von Rosenblüten steigt ihnen in die Nase, immer wieder gibt es neue farbenprächtige Pflanzen im Schreweschen Garten zu entdecken. Der Titel der Tour, die die Besucher gebucht haben, lautet schließlich nicht umsonst »Blütenträume«.

Zum zweiten Mal hat die ausgebildete Stadtführerin Ulla Schrewe gestern, organisiert vom Reiseunternehmen Sieckendiek, Besucher aus Versmold und Umgebung unter ihre Fittiche genommen. Zwei Privatgärten -Êder Familie Schrewe und der Familie Grimm -, der Stadtpark samt Vogelstimmen-Erläuterungen und der Frobösesche Restaurant-Garten stehen auf dem Tagesprogramm.
30 interessierte Männer und Frauen wollen an diesem Tag die grüne und blühende Seite Versmolds erleben, sich Anregungen und Tipps holen, die Gärten erleben, Kontakte zu anderen Hobbygärtnern knüpfen -Êund sind in dem Garten der Schrewes an der Kämpenstraße genau an der richtigen Adresse: Rosen über Rosen, üppige Staudenrabatten, eine enorme Rambler-Rose, die sich hoch in einen Apfelbaum rankt, ein riesiger Rittersporn, der hohe Walnussbaum, der schon 100 Jahre auf dem Buckel hat, ein Bachlauf mit Teich und Brücke - dass hier Menschen mit vielen »grünen Daumen« wohnen, ist nicht zu übersehen. Ihr Großvater habe das Grundstück gekauft, 110 Obstbäume angepflanzt. Ihr Vater eröffnete schließlich dort eine kleine Gärtnerei. »Und ich habe mich als Kind schon für die Gärtnerei interessiert«, gibt Ulla Schrewe Einblick in ihre »grünen« Wurzeln. Die 2500 Quadratmeter Erwerbsgarten sind inzwischen zum Ziergarten geworden, berichtet die Hobbygärtnerin, die den Garten nach ihrer Devise gestaltet: Nicht wild durcheinander, sondern »eine Sorte in einer großen Gruppe«.
»Glücklich sind die, die die väterliche Scholle mit dem Ochsen bestellen können«, steht als lateinische Inschrift an dem alten Gärtnerei-Hauses. Ulla Schrewe hat ihre eigene, zeitgemäße Interpretation dieses Spruches: »Glücklich ist der Hobbygärtner, der in seinem Garten wühlen kann.« Dass die Hobbygärtnerin nur Fachliteratur auf dem Nachttisch liegen hat, wie sie verrät, wird schnell deutlich. So klein die Pflanze auch ist, Antworten bleibt Ulla Schrewe nicht schuldig -Êund zeigt schließlich, bevor es weiter in den Grimmschen Garten geht, dessen Rosenpracht in voller Blüte steht, noch »Gärtner's Goldgrube«: die beiden Komposthaufen im Garten, die binnen eines Jahres feinsten Humus liefern. »Ich freue mich über diese Gärten«, sagt eine Teilnehmerin mit Blick auf die Blütenpracht. »Aber selber bekomme ich das nie so hin.«
l Im kommenden Jahr sollen weitere »Blütenträume«-Touren angeboten werden. Wer sein Gartentor für Besucher öffnen möchte, kann sich an Ulla Schrewe unter % 0 54 23 / 47 20 74.

Artikel vom 23.06.2006