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Der Meister malte
mit seinen Schülern

Rembrandt-Schau im Schloss Wilhelmshöhe


Kassel (dpa). In einer großen Rembrandt-Ausstellung präsentiert das Museum Schloss Wilhelmshöhe erstmals einen Großteil der Landschaftsarbeiten des niederländischen Meisters. Gezeigt werden sechs der acht von Rembrandt bekannten Landschaftsgemälde, 20 Zeichnungen und alle 32 Radierungen mit Landschaftsdarstellungen. Ergänzt wird die Schau mit 100 Exponaten um Arbeiten von Rembrandts Schülern, unter anderem von Govert Flinck und Ferdinand Bol. Die Ausstellung zum 400. Geburtstags Rembrandts (1606-1669) ist bis zum 17. September in Kassel und anschießend in Rembrandts Geburtsstadt Leiden zu sehen.
Auf Spaziergängen rund um Amsterdam füllte Rembrandt mehrere Skizzenbücher mit Zeichnungen. Er zeichnete Mühlen auf den Bollwerken entlang des Stadtgrabens, altertümliche Gebäude und Grachten. Dabei hat sein Blick vor allem verfallenen Gebäuden und Orten, nicht aber den Fassaden der modernen Patrizierhäuser und den neuen Kanälen gegolten. Auf zahlreichen Zeichnungen sind Gehöfte und Hütten abgebildet, die schon damals Relikte vergangener Zeiten waren.
Aus manchen der Zeichnungen wird deutlich, dass Rembrandt mit Schülern zu seinen Ausflügen in die Polderlandschaft gestartet ist. Schüler hätten sich neben ihn gesetzt und das gleiche Motiv aus einem leicht versetzten Blickwinkel gezeichnet. So ähneln die frühen Zeichnungen von Jacob und Philips Konick in den Motiven und Ausführungen denen des Meisters. Etliche zunächst als Werke Rembrandts betrachtete Arbeiten konnten inzwischen Schülern zugeschrieben werden.

Artikel vom 23.06.2006