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Flavio wie King-Kong


E ine Szene zum Schmunzeln: Im Stil von King-Kong trommelte Angolas Torschütze Flavio nach der 1:0-Führung gegen Iran wiederholt gegen seine Brust. Es war nicht nur die pure Freude über den ersten WM-Treffer überhaupt in der Geschichte seines Landes - zur Belohnung für das achtbare Abschneiden bekommt Flavio von seinem Fußball-Verband ein Haus geschenkt.
Derweil fahren die anderen vorzeitig ausgeschiedenen WM-Underdogs zwar nicht reichlich beschenkt, aber dafür immerhin mit neuen Erfahrungen nach Hause. »Wir haben dazu gelernt« - diese Aussage habe ich in den vergangenen Tagen zigmal gehört. Eine Erkenntnis, die in der Tat den Kern der Sache trifft. Vor allem für jene Teams, die zum ersten Mal WM-Luft schnuppern durften.
WM-Luft wollte ich eigentlich vorgestern in Frankfurt einsaugen. Doch weil es bei der Partie zwischen Argentinien und Holland nur noch um die Endplatzierung und ums Prestige ging, nahm ich von meinem geplanten Trip wieder Abstand und besuchte stattdessen meinen Zahnarzt. Ich habe auch nichts verpasst: Wie schon zu befürchten war, schonten beide Teams zahlreiche Leistungsträger - dementsprechend lahm plätscherte das Spiel dahin. Nur gut, dass ich daheim geblieben bin. Zumal ich Glücklicher noch Eintrittskarten für das Viertel- und Halbfinale.habe. Diese Sahnestücke lasse ich mir bestimmt nicht entgehen. Die WM geht ja erst jetzt richtig los.

Herzlichst,
Ihr Reinhard Schröter

Artikel vom 23.06.2006