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An Holzfenster führt
kein Weg mehr vorbei

Stadt macht am Jacobiweg keine Ausnahme

Werther (dh). Die Bauherren für die Fläche auf dem ehemaligen Krankenhausgelände müssen sich an die vertragliche Vorgabe halten, in ihre Häuser Holz- statt Kunststofffenster einzubauen. Das hat der Hauptausschuss am Mittwoch endgültig beschlossen.

Der Planungsausschuss hatte die Eingabe der Bauherren bereits mit neun zu sieben Stimmen abgelehnt. »Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass wir private Bauherren nicht zu sehr reglementieren sollten«, sagte allerdings Ulrich Buchalla (CDU). Im Erscheinungsbild mache das keinen Unterschied.
Annemarie Benndorf (SPD) ärgerte sich besonders über die Äußerung eines Bauherren im Planungsausschuss, das man bei der Vertragsunterzeichnung durchaus von dieser Öko-Auflage gewusst habe, aber angesichts der großen Nachfrage nach den Grundstücken unterschrieben habe. »Im Nachhinein wollen sie von dieser Klausel Abstand nehmen, das können wir nicht nachvollziehen«, so die Fraktionsvorsitzende.
Michael Fels (CDU) stellte die Öko-Vorschriften in Frage: »Wir sollten vielleicht für die Zukunft aus der Sache lernen: Wer baut, investiert sein Geld. Hier sollten wir dem Bürger ein Stück Freiheit geben.« Uwe Gehring (UWG) stellte den Antrag, in diesem Fall eine Ausnahme zu machen. Die Bürger seien sehr gut im Thema, hätten sich bewusst für Kunststofffenster entschieden, sagte er. Sein Antrag wurde allerdings abgelehnt.
»Alle Baugrundstücke mit Öko-Kriterien sind der Stadt aus den Händen gerissen worden«, sagte Thomas Heidemann. Der Grünensprecher betonte, dass der Stadt oft bestätigt worden sei, dass dieser Weg der Öko-Richtlinien der beste ist.
Mit den Stimmen von SPD und Grüne wurde der Antrag der zukünftigen Anwohner des Jacobiwegs auf Befreiung abgelehnt.

Artikel vom 23.06.2006