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Neuzugang Jönsson
besteht den Härtetest

GWD: Zwei-Jahresvertrag für Isländer - neue Gerüchte


Minden (Kru). Die Spieler befinden sich nach ihrer Mannschaftsfahrt nach »Malle« und der abschließenden Trainingswoche mit Hausaufgaben-Verteilung längst im wohlverdienten Urlaub, können noch gut drei Wochen dem Stress der Handball-Bundesliga entfliehen. Und auch Trainer Richard Ratka fährt heute für 14 Tage zum Abschalten nach Südfrankreich. Doch mit welchem Aufgebot wird GWD Minden die am 17. Juli beginnende Vorbereitung auf die Saison 2006/07 angehen?
Zwei Torhüter und sieben Feldspieler - so präsentiert sich Ratkas Youngster-Truppe nach Abschluss der Saison und den Abgängen von Ivan Vukas und Ognjen Backovic. Neuzugänge sind derzeit noch Fehlanzeige. Noch, wohlgemerkt. Denn einer muss nur noch seine Unterschrift unter den Vertrag setzen. »Wir sind uns endgültig mit Einar Örn Jönsson einig«, erklärt Manager Horst Bredemeier gestern auf Anfrage. Entgegen anders lautenden Aussagen aus dem Umfeld der »Grün-Weißen« hatte sich der isländische Flügelflitzer im Saisonverlauf im spanischen Torrevieja keinen Kreuzbandriss, sondern vielmehr einen Anriss des Meniskus zugezogen. In der vergangenen Woche weilte der Linkshänder dann zu einem »Härtetest« in Minden. Trainer Ratka nahm ihn in zwei Trainingseinheiten hart ran und gab der Verpflichtung nach Rücksprache mit Mannschaftsarzt Dr. Jörg Pöhlmann »grünes Licht«. Mit dem Rechtsaußen habe man sich nach Aussage von »Hotti« Bredemeier daraufhin auf einen Zwei-Jahres-Vertrag geeinigt.
Derweil ist Max Ramota, den GWD nach Bekanntwerden seines Weggangs vom TBV Lemgo zunächst umwarb, der sich dann aber für Absteiger Pfullingen entschied, nach Einreichen des Insolvenzantrages und des Verlustes der Lizenz des VfL kein Thema mehr für die Mindener. »Richard war zwar mit ihm in Kontakt, wir favorisieren derzeit aber andere Alternativen.« Wie die aussehen, da wollte sich Bredemeier noch nicht so recht in die Karten schauen lassen. Allerdings bestätigte er, dass man mit dem TBV Lemgo in Gespräch sei, was eine mögliche Ausleihe von Sven-Sören Christophersen angehe. »Ja, die Sache ist inzwischen schon einige Wochen alt. Lemgo möchte ihn gern für ein Jahr bei uns parken.« Der 1,98 m große gebürtige Lübecker kam 2003 zum ostwestfälischen Nachbarn und erzielte in der zurückliegenden Saison im linken Rückraum 46 Tore. Christophersen ist 21 Jahre alt und würde als Backovic-Ersatz hinter Arne Niemeyer zum Einsatz kommen.
Entschieden ist hier aber noch nichts, zumal die Verweildauer bei GWD wohl auf zwölf Monate begrenzt wäre. Danach soll Christophersen wieder für den TBV auflaufen. Allein das scheint Horst Bredemeier leichtere Magenschmerzen zu verursachen, schließlich will man auf Kontinuität setzen. Daher fährt man bei den »Grün-Weißen« zweigleisig und hat seine Fühler auch noch anderweitig ausgefahren. So steht man in Gesprächen mit einem namhaften Rückraumspieler. Ein 28-jähriger Hüne, der bereits Olympiasieger und Weltmeister war und zuletzt in Spanien spielte. Dessen Vorzüge würden eindeutig in der Defensive liegen, auf Grund seiner Größe und Erfahrung wäre er aber auch eine echte Verstärkung des Mindener Rückraums. Einen Namen wollte »Hotti« allerdings noch nicht nennen, »sonst interessieren sich auf einmal auch andere für ihn.«
In der Gesellschafter-Versammlung am Mittwoch stimmten die Anwesenden den Personalplanungen Bredemeiers jedenfalls zu. Sollte der Spanien-Coup gelingen, wären die Personalplanungen mit zwei Neuzugängen abgeschlossen. »Dann wäre ein weiterer Torhüter nicht mehr finanzierbar!«

Artikel vom 23.06.2006