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Erhalt der
Post-Filiale
ist Chefsache

Politiker kämpfen um Standort

Harsewinkel (jaf). »Postwendend« gab der Rat gestern Abend eine Antwort auf die Pläne des »Gelben Riesen«, die Harsewinkeler Postfiliale an der August-Claas-Straße zu schließen (das WESTFALEN-BLATT berichtete am 19. Juni).

Kurz und bestimmt machten die Politiker ihrem Unmut über das Vorhaben der Deutschen Post Luft, wonach statt des eigenbetriebenen Standorts eine Partnerfiliale bei einem lokalen Einzelhändler, in einem Supermarkt oder in einer Tankstelle eröffnet werden soll. »Wir haben das Anschreiben der Post an die Bürgermeisterin zur Kenntnis genommen. Und das stört uns ganz gewaltig. Wir sollten alles ausschöpfen, um die Standortschließung zu verhindern. Schließlich hat die Post eine allgemeine Aufgabe«, so CDU-Fraktionssprecher Dieter Berheide. Und weiter: »Wir sollten eine Resolution erwirken und um diese Filiale kämpfen. Wir haben bereits in Marienfeld und Greffen solche so genannten Agenturen. In Harsewinkel brauchen wir eine Filiale - ebenso wie in vergleichbar großen Städten«. Schließlich, so der Christdemokrat, könne es nicht angehen, die Post demnächst nur noch in einem kleinen Laden zu finden.
Das konnte auch SPD-Ratsfrau Karin Kirchner so unterschreiben: »Das, was die Post vorhat, ist doch ein Armutszeugnis. Wie groß muss eine Stadt denn sein, um eine Post zu erhalten?«, regte sich Karin Kirchner auf. Man müsse alles tun, führte die Sozialdemokratin weiter aus, um diese Entscheidung abzuwenden.
Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide ist bereits aktiv geworden und hat Kontakt zum Politikbeauftragten der Deutschen Post aufgenommen. Erste Gespräche wurden geführt. »Wir hätten Herrn Hoppe gerne in der Ratssitzung gesehen. Aus terminlichen Gründen ließ sich der Politikbeauftragte jedoch entschuldigen. Er wird zu den Plänen der Post allerdings in der nächsten Hauptausschusssitzung Stellung nehmen«, betonte Bürgermeisterin Amsbeck-Dopheide gestern Abend.
Deutliche Worte zur Erhaltung der Post. Und dies wurde auch mit einem einstimmigen Beschluss untermauert: Die Verwaltung wird von den Ratsmitgliedern beauftragt, dieses Anliegen zur Chefsache zu machen. Nun soll alles daran gesetzt werden, zu verhindern, dass die Tore der Harsewinkeler Post für immer schließen.

Artikel vom 23.06.2006