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Bebauungsplan für
Storck-Erweiterungen

STU warnt vor Nachteilen durch Autobahn


Halle (pes). Der Haller Stadtrat hat am Mittwochabend »grünes Licht« gegeben für mögliche Erweiterungen des Süßwarenriesen Storck. Zum einen wurde die Änderung des Flächennutzungsplanes nach der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden in den nächsten Verfahrensschritt, die Offenlage, geschickt, zum anderen wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes zwischen dem jetzigen Betriebsgelände und der künftigen A 33 beschlossen.
In beiden Fällen stimmte die Südtrassenunion (STU) allerdings nicht mit der Mehrheit. Ihr Fraktions-Vorsitzender Thomas Andres sieht in dem Bebauungsplan sowohl für Halle als auch für die Firma Storck eine existenzielle Bedeutung. Die Autobahn aber in unmittelbarer Nähe werde nach neuesten Erkenntnissen schädliche Auswirkungen nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Produktion des Unternehmens haben. Für Storck könne es kein gutes Renommee sein, direkt an einer Autobahn zu produzieren, wo Feinstäube entstünden. Die A 33 stehe deshalb den Erweiterungsplänen massiv entgegen.
Wenig Verständnis für diese Überlegungen gab es bereits während der Ratssitzung (CDU-Mitglied Fritz Weßling: »Sie haben keine Ahnung von Lebensmittelproduktion«), aber auch von Storck selbst. Deren Sprecher Dr. Bernd Rössler geht, nach Anfrage des WB, nicht davon aus, dass es eine Feinstaub-Problematik geben werde. Die Produktionsanlagen seien klimatisiert und mit Filteranlagen ausgestattet. Bedenkliche Feinstaub-Konzentrationen träten meist nur an innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen auf. Bei einer Autobahn mit fließendem Verkehr sieht man bei der Unternehmensleitung da keine Risiken.

Artikel vom 23.06.2006