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Ratsvorlage
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Zwischen Wort und Tat


Auch Dieter Bremes äußert sich zum »Dauerbrenner« MARTa:

Bereits die Art, wie ein »Change Management-Projekt« geplant, durchgeführt und insbesondere gemanagt wird, gibt Beobachtern wertvolle Hinweise auf dessen Stellenwert und Erfolgsaussichten. Bei allen kulturellen Vorhaben ist eine wichtige Voraussetzung, sich deren Brisanz, insbesondere in der Öffentlichkeit, bewusst zu sein. So gesehen, eine hochgradig politische Situation in dem Sinne, dass unterschiedlichste Bedürfnisse, Interessen und Zielvorstellungen aufeinander prallen und wie die Erfahrung zeigt, in einer langwierigen Auseinandersetzung zu einer Klärung gebracht werden müssen. In politischen Situationen gibt es eben keine unpolitischen Entscheidungen.
Von daher ist es absolut logisch und zwingend, jede Ratsvorlage, die damit verbunden Beschlussfassungen und die Stellungnahmen der Verantwortlichen mit größter Aufmerksamkeit zu registrieren. Denn häufig bewahrheitet sich der Verdacht, dass die Tatsachen nicht in den Worten zum Ausdruck kommen, sondern das Tun verschleiert wird. Inwieweit sich Beweise für die wahren Handlungsweisen ergeben, bleibt abzuwarten. Meine Erfahrung zeigt, dass es ratsam ist, nicht jeder öffentlichen Deklaration blind zu glauben. Ein aufmerksames Lesen und Interpretieren der »Corporate Body Language« ist notwendig. Denn es macht die Inkonsistenz zwischen Worten und Taten deutlich. Nur so findet man heraus, wo die gelebten und politisch gewollten Prioritäten wirklich liegen.

DIETER BREMES32052 Herford

Artikel vom 22.06.2006