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Mit Bestzeiten zu Doppel-Silber

Radsport-DM der Behinderten: AK50-Titel für Horst Böhmert-Ottmann


Herford (HK). Die Augsburger Radrennbahn war Schauplatz der Deutschen Meisterschaft der Behinderten, zu der sich rund 50 Sportler und Sportlerinnen trafen um ihre Meister in den verschiedenen Disziplinen zu ermitteln. Die Herforderin Dana Ottmann hoffte auf eine erfolgreiche Titelverteidigung über die 3000 Meter-Einerverfolgung, ihr Vater Dr. Horst Böhmert-Ottmann (beide BSG Bad Oeynhausen/AdW Berlin) auf ein gutes Abschneiden im 1000 Meter-Einzelzeitfahren in der Altersklasse über 50 Jahre.
Hohe Temperaturen und starke Luftfeuchtigkeit in der überdachten Augsburger Halle erschwerten den Athleten, optimale Leistungen abzurufen. Dennoch wurden unter diesen Bedingungen hervorragende Ergebnisse erzielt.
Im 500 Meter-Zeitfahren musste Dana Ottmann als Erste in der Frauenklasse an den Start. Probleme mit der elektrischen Zeitmessung führten dazu, dass die Herforder Gesamtschülerin mehrere Minuten in der anstrengenden Startposition gehalten wurde und deshalb nach dem Start nur langsam in Schwung kam. Trotzdem fuhr sie mit knapp über 49 Sekunden persönliche Bestzeit. Erst der für die RRG Augsburg startende Natalie Simanowski gelang es, die vorgelegte Zeit mit neuem Weltrekord von 44 Sekunden zu unterbieten. Ottmann sicherte sich aber unangefochten die Vizemeisterschaft.
Auch die 3000 Meter-Einerverfolgung stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung zwischen der Augsburgerin und Herforderin. Auch hier verbesserte Dana ihre Bestzeit gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20 Sekunden, überrundete dabei sogar ihre Konkurrentin Marzinke, verlor aber erneut den Vergleich mit der überragenden Augsburgerin. Trotz des Verlustes ihres Titels war sie mit zweimal Silber und persönlichen Bestleistungen sehr zufrieden.
Dr. Horst Böhmert-Ottmann machte sich aufgrund seines Alters (64) keine Hoffnungen nur annähernd an die Bestzeiten der jungen Konkurrenten im 1000 Meter-Zeitfahren heranzukommen. Dieses gewann sein vom früheren Weltmeister Emanuel Raasch trainierter Vereinskamerad vom AdW Berlin, Mario Hammer, in 1:10 Minuten. Der Herforder Senior brauchte für die Distanz knapp 19 Sekunden länger als der Sieger, lag damit aber im Bereich vieler jüngerer Konkurrenten. Seine Zeit reichte für ihn selbst überraschend zum Gewinn der Goldmedaille der Altersklasse über 50 Jahre.
Die beiden Herforder versuchen nun, bei der in Bünde im August stattfindenden Deutschen Meisterschaft auf der Straße und im Einzelzeitfahren an ihre Erfolge auf der Bahn anzuknüpfen.

Artikel vom 22.06.2006