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Die »Fenster-Wahl« wird zur Qual

Bauausschuss gibt keine Empfehlung an Rat ab - Einigung auf Variante 3

Werther (dh). Eigentlich sollte der Bau- und Wegeausschuss dem Stadtrat mit einer Beschlussempfehlung zu den Fenstern in der Grundschule Langenheide die Entscheidung erleichtern. Doch die Mitglieder stimmten am Dienstagabend so ungünstig ab, dass es gar keine Empfehlung gibt.

Holz oder Kunststoff? Diese Frage beschäftigte die Mitglieder des Bauausschusses ebenso wie die Frage, ob alle Fenster erneuert werden sollen oder nur die in den Klassen- und Lehrerräumen. Hier fiel zumindest eine Entscheidung: Der Bauausschuss folgte mit den Stimmen von CDU. UWG und den Grünen dem Antrag des Schulausschusses im Mai, die teuerste Variante drei umzusetzen. Demnach sollen auch die Fenster im Flur ausgetauscht werden.
»Wir sollten das ganze gleich komplett durchziehen«, sagte Heinrich Göhner (CDU) und erntete Zustimmung von Margret Hopppe (UWG) und Christopher Gess (Grüne): »Es macht keinen Sinn, auf der Westseite die Fenster zu erneuern und die Energie auf der anderen Seite über die Flure wieder hinauszublasen«, stellte er klar.
Knackpunkt ist das Material. Holzfenster seien nicht nur zehn bis 15 Prozent teurer als Kunststoff, sagte Jörg-Rainer Heining (UWG), der bereits im Schulausschuss ein Plädoyer für Kunststoff gehalten hatte. Holz müsste auch alle fünf Jahre gestrichen werden. Angesichts der Klassen im ersten Stock sei ein Gerüst erforderlich und damit der Aufwand sehr hoch, sagte er.
Es sei ein Widerspruch, den privaten Bauherren Holz vorzuschreiben und dieses Material bei öffentlichen Bauten »abzuschmettern«, sagte Wolfgang Böhm (Grüne). In das gleiche Horn stieß Bauamtsleiter Karl-Heinz Ellersiek: »Die Stadt hat sich durch die ökologischen Bauauflagen einen Ruf erarbeitet, gerade erst hatten wir eine Anfrage aus Belgien.« Bürgermeisterin Marion Weike meint: »Werther hat in den letzten zehn Jahren erfolgreiche Ansiedlungspolitik betrieben. Hier muss sich der Rat auch ein Stück der Gesamtverantwortung stellen.«
Schließlich stellte Heinrich Göhner den Antrag, wegen der Weichheit von Kiefer Fenster aus Lärchenholz auszuschreiben. Für diese Variante sprachen sich fünf Politiker aus, drei waren dagegen. Somit geht das Thema ohne Beschlussempfehlung in die Sitzung des Stadtrates heute Abend um 18 Uhr im Rathaus.

Artikel vom 22.06.2006