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»Wir ziehen an einem Strang«

Aktion gemeinsam für schwangere Frauen im Kreis Höxter

Von Frank Spiegel
Kreis Höxter (WB). Die Stellen für Schwangerschaftsberatung und Familienplanung im Kreis Höxter geben als Service ein gemeinsames Faltblatt heraus. »Wir ziehen an einem Strang«, sind sich die Vertreterinnen von AWO, Caritas und Donum Vitae einig.

»Wir wollen so deutlich machen, dass wir Träger der Beratungsangebote miteinander kooperieren«, erklärte Marion Kunisch gestern bei der Vorstellung des Faltblatts, das Frauen, Männern und Paaren sowie Familien alle wichtigen Informationen über Hilfs- und Beratungsangebote im Kreis Höxter bietet.
Magdalena Schymik hatte die Idee dazu. Sie hatte ein solches Angebot schon in anderen Kreisen -Êetwa in Paderborn oder Lippe -Êgesehen und für gut befunden. Bei einem der regelmäßig stattfindenden Treffen der drei Träger der Beratungsstellen stellte sie das Konzept vor und traf auf offene Ohren.
»Weil frühe, unvoreingenommene und umfassende Unterstützung besonders wichtig ist, haben sich die drei Beratungsstellen zum Schulterschluss entschlossen«, erläuterten die Frauen. »Wir wollen unsere Angebote bekannter machen, um zu vermeiden, dass sich Frauen zu spät oder gar nicht an uns wenden«, ergänzte Beate Knievel-Boraucke.
Die Faltblätter sollen vor allem in frauenärztlichen Praxen ausgelegt werden, aber auch in Einrichtungen, die von schwangeren Frauen aufgesucht werden, etwa Krankenhäusern, Behörden, der Agentur für Arbeit, Beratungsstellen und sozialen Organisationen.
Die Fachfrauen bemängeln, dass gerade bei Behörden die vorhandenen Angebote häufig verschwiegen würden, um Geld zu sparen. Mit dem Faltblatt soll dem entgegengewirkt werden.
Etwa 1 000 Frauen haben im vergangenen Jahr die Beratungsangebote genutzt. Beate Knievel Boraucke, Marianne Thebille, Marion Kunisch, Magdalena Schymik, Margarete Held und Christina Irgang, die das Blatt gestern vorstellten, rechnen nun mit einem noch weiteren Zuwachs.
Aus Sicht der Beraterinnen von AWO, Caritas und Donum Vitae wäre es wünschenswert, wenn die Informationen in den frauenärztlichen Praxen gleich in den Mutterpass gelegt würden. »Das Format unseres Blattes ist extra auf die Größe eines Mutterpasses zugeschnitten«, so die Frauen. Sie wollen die Bereiche abdecken und in den Fällen helfen, die von den Ärzten in der Regel nicht bewältigt werden können. Hier geht es unter anderem auch um seelische und finanzielle Sorgen. Die Beraterinnen: »Die handliche Broschüre richtet sich an Frauen, Männer und Familien aller Nationalitäten, Kulturen und Konfessionen.«

Artikel vom 26.06.2006