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Antrag unterstützen

Weltkulturerbe: Kreis würde 250 000 Euro zahlen

Von Wolfgang Braun
Kreis Höxter (WB). Der Kreis Höxter wird die Kosten für die Arbeiten zum Antrag des Kulturkreises Höxter-Corvey auf Aufnahme Corveys in die Weltkulturerbeliste mit insgesamt 250 000 Euro unterstützen - sofern die Stadt Höxter dieselbe Summe zu zahlen bereit ist.

Diese Empfehlung an den heute tagenden Kreistag sprach am Dienstagabend der Kreiskulturausschuss einstimmig ohne lange Debatte aus. Landrat Hubertus Backhaus teilte mit, dass die Stadt Höxter bereit sei, ebenfalls 250 000 Euro zu zahlen. Der Beschluss wird aber erst heute in der Ratssitzung um 18 Uhr fallen.
Zusätzlich hatte sich bereits der Kreistag im vergangene Jahr verpflichtet, in den Jahren 2005 bis 2007 jährlich 18 000 Euro für die Erstellung des Antrags zu zahlen. Diese Summe steht dem Kulturkreis, dessen Gesellschafter der Kreis, die Stadt Höxter und das herzogliche Haus sind, zusätzlich zur Verfügung. Der Geschäftsführer des Kulturkreises und Corveyer Museumsleiter Dr. Stephan N. Barthelmess hatte den Gesamtfinanzbedarf mit 444 700 Euro bis zur Fertigstellung 2009 beziffert. Spätestens dann soll der Antrag der Regierung in Düsseldorf vorgelegt werden, die ihn nach einer Prüfung der Bundesregierung und die wiederum der Unesco-Weltkulturerbekommisson zuleitet.
Mit der Höhe der Summe, so Backhaus, wolle man auf »Nummer sicher« gehen und Unwägbarkeiten vorbeugen. Er legte dar, dass der Kulturkreis Höxter-Corvey über die Mittel für den Antrag hinaus noch Baukostenzuschüsse und vor allem Zuschüsse für den laufenden Betrieb vom Kreis und von der Stadt erhalte. Die Geschäftsführung sei gehalten, so der Beschluss, die Kosten der Antragsstellung und der damit verbundenen Arbeiten durch das Einwerben von Sponsorengeldern so weit als möglich zu minimieren.
Mit dieser Empfehlung des Kreiskulturausschusses kommen die Diskussionen zu Abschluss, die Ausgaben für die Bewerbung Corvey um Aufnahme in Welterbeliste der UNESCO zu begrenzen. Barthelmess ging in seinem Vortrag, in dem er das Thema des Antrags »Corvey und das karolingische Erbe von 822 bis 1803« weiter aufschlüsselte, auch auf wachsende Besucherzahlen des Museums ein. Der Geschäftsführer wertete die Zustimmung des Ausschusses in einer Stellungnahme gegenüber dem WESTFALEN-BLATT auch als eine Bestätigung für die Arbeit des Kulturkreises mit seinem nur kleinen Team und als einen Vertrauensbeweis. Es stehe jetzt allerdings eine abschließende Zustimmung des herzoglichen Hauses und der Kirchengemeinde zum Weltkulturerbeantrag aus. Beide hätten bisher lediglich positive Absichtserklärungen abgegeben.

Artikel vom 22.06.2006