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Kosten für Bilder, die nie
in Herford gezeigt wurden

Kunstwerke lagerten in Räumen in Belgien


Herford (ram). 562 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt muss die Stadt Herford für die Betriebskosten des MARTa-Museums für das Jahr 2005 aufbringen. Löwenanteil des Defizits machen Fehlkalkulationen bei den Transportkosten für die Kunstwerke aus. Statt wie geplant 232 000 Euro, musste die Stadt 445 000 Euro für den Transport aufbringen. »Die Kunstwerke wurden aus ganz Europa zusammengetragen. Ursprünglich sollten immer mehrere gleichzeitig nach Herford transportiert werden. Das war jedoch nicht immer möglich«, begründete MARTa-Geschäftsführer Hans-Jörg Gast am Montagabend in der Ratssitzung das Defizit.
Das scheint allerdings nur die halbe Wahrheit zu sein: Nach Informationen des HERFORDER KREISBLATTes hat MARTa-Direktor Jan Hoet für die Eröffnungsausstellung »Heroes« viel mehr Bilder bestellt, als letztlich aus Platzgründen in dem Museum gezeigt werden konnten. Etwa 30 bis 40 Bilder sollen mindestens nach Herford versandt worden sein, ohne dass das Herforder Publikum sie je zu Gesicht bekommen hat. Die Bilder sollen größtenteils in einem Lagerraum in Belgien für die Zeit der Ausstellung platziert worden sein. Die Kosten für den Transport wurden selbstverständlich von der Stadt Herford bezahlt. »Ich fühle mich von Herrn Hoet an der Nase herumgeführt«, teilte ein Ratsmitglied mit.

Artikel vom 21.06.2006