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Rabea läuft mit Polen auf

Spengerin begleitet Michal Zewlakow ins Hannoveraner Stadion

Von Thomas Meyer
Spenge (SN). Eigentlich schlägt ihr Herz für Michael Ballack, der gerade 281 Kilometer östlich das Berliner Olympiastadion betritt. Aber als Rabea Sobolewski an der Hand von Michal Zewlakow vor 43 000 Fußballfans ins Hannoveraner Fifa-WM-Stadion einmarschiert, wird Deutschlands Spielmacher nebensächlich.

»Der war richtig nett«, freute sich die Schülerin gestern am Telefon, als sie mit ihrem Vater Björn Sobolewski das Spiel der Polen gegen Costa Rica live erlebt hatte. Sie konnte sich, wie sie berichtete, mit Zewlakow wenige Minuten vor dem Einlaufen ins Stadion kurz unterhalten, denn »er sprach deutsch«, berichtete Rabea. Nach dem Anpfiff durfte sie die Begegnung von ihrem Platz im Stadion aus verfolgen.
Ein echtes Privilig für all die Kinder, die als Fußballer-Eskorte bei der WM sein dürfen. Dass sie mitmachen konnte, lag an ihrer Bewerbung als Fußballeskorte. Die Karten hatte Rabea auf dem Rückweg aus dem Winterurlaub mit nach Hause genommen und bastelte: Sie zeichnete den WM-Löwen, Michael Ballack, einen Fußball und sich selbst. Weil es mit den Köpfen nicht so gut ging, schnitt sie Ballacks Konterfei aus einem Fußballheft aus, ihr eigenes Gesicht entnahm die Achtjährige einem Porträtfoto. »Mein Beitrag zu Viva-WM« titelte die Schülerin. »Vielleicht hat der ungewollte Verweis auf einen deutschen Musiksender die Juroren amüsiert«, schmunzelte ihr Vater.
Er und seine Tochter verpassen kein Spiel im Fernsehen und spielen zu Hause oft Fußball. »Bald möchte ich im Verein spielen«, erklärt Rabea, bisher ein echter Fan von Costa Rica. »Weil das einfach ein schönes Land ist«, begründet sie. Doch die Stimmung wechselte: »Ich hab' jetzt den Polen die Daumen gedrückt«, verriet sie.

Artikel vom 21.06.2006