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Tempos als Ohrenstöpsel

Manfred Bonensteffen mit Sven und Lena im WM-Stadion

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Eigentlich war es sehr laut.« Sven Bonensteffen hat einen klaren Eindruck aus dem WM-Stadion in Hannover mitgenommen. Der Achtjährige hat mit seinem Vater Manfred das Spiel Italien gegen Ghana live gesehen. »Es war wirklich eine immense Lautstärke im Stadion. Ich habe für Sven Ohrenstöpsel aus Tempo-Taschentüchern gemacht«, sagt Manfred Bonensteffen (41). Es war die Fußballwoche. Am Freitag hat er mit seiner Tochter Lena (10) das zweite Spiel in Hannover gesehen: Mexiko gegen Angola.

Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für Manfred Bonensteffen, stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes der Stadt, ein tolles Erlebnis. »Die Deutschland-Spiele schauen wir uns immer mit Freunden an, das ist ein Erlebnis, wenn die Kinder ihre Fußball-Lieder vorher singen. Der Kinder Lieblingslied: »54 74 90 2006« von den Sportfreunden Stiller oder Oliver Pochers Schwarz und Weiß.
Der Besuch im Stadion musste natürlich vorbereitet werden. Mutter Gabi hatte für Sven eine Italien-Fahne gekauft. Denn für wen sie jubeln wollten, war Vater und Sohn vorher klar. Im Stadion landeten sie in einer Ecke, in der Ghana-Fans mit Trommeln Stimmung machten. »Onkel Heiko hat vor dem Fernseher darauf gewartet, dass zwei Weiße zwischen den Schwarzen gezeigt werden«, lacht Sven. Mutter Gabi hat sich das Spiel im Fernsehen angesehen - natürlich hat sie ihre beiden Männer im Zuschauermeer nicht gesehen. Schwester Lena hatte allerdings an diesem Montag ganz andere Interessen. Sie war mit ihrer Patentante Tanja im Gerry-Weber-Stadion beim Konzert der Boygroup »US 5«.
Zum Spiel Italien-Ghana sind die Bonensteffens mit Bekannten im Auto gefahren. »Wir waren früh da und haben auf dem Sportplatz geparkt. Die Fanmeile am Stadion fand ich enttäuschend. Darunter hatte ich mir mehr vorgestellt. Der Rasen war niedergetrampelt, die Menschen waren träge. Das mag aber auch an der Hitze gelegen haben«, sagt Manfred Bonensteffen. Bei ihrer Ankunft haben sie den Bus gesehen, der die Mannschaft aus Ghana zum Stadion gebracht hat. »Das war ein toller Eindruck.« Im Stadion saßen die Fans beider Mannschaften kreuz und quer. »Jeder rief für seine Mannschaft. Und alle waren ganz friedlich.« Die Bonensteffens hatten Plätze seitlich neben dem Tor. Die Stimmung vor dem Spiel sei grandios gewesen - mit La-Ola-Welle und Hochhüpfer. »Nur wenn man kleine Kinder dabei hat, muss man aufpassen, dass man sie nicht verliert«, sagt Vater Bonensteffen.
Aufgefallen ist ihm, wie nett die freiwilligen Helfer im Stadion (Volunteers) gewesen sind. Bei allen Fragen seien sie ansprechbar gewesen, seien mit den Kindern zur Toilette gegangen.
Die Karte für das Italien-Ghana-Spiel hatte Manfred Bonensteffen vergangenes Jahr via Internet gekauft. Die zweite Karte für das Spiel Mexiko-Angola hatte er bei der Kreissparkasse Wiedenbrück gewonnen. Da war es klar, dass er das zweite Spiel mit Tochter Lena besuchen - und für Mexiko jubeln wird. Im Deutschland-Trikot und mit FIFA-Schal ausgerüstet war auch der zweite Besuch im Stadion ein echtes Erlebnis.
Vorbereitet hatten sich die Bonensteffens Anfang des Jahres mit zwei Spielen des DSC Arminia Bielefeld in der Schüco-Arena. Aber kein Vergleich mit den Weltmeisterschaftsspielen. »Die Stimmung war mitreißend.«

Artikel vom 21.06.2006